Erneuter Rückschlag für die Mars-Ambitionen von High-Tech-Pionier Elon Musk: Ein zweites Mal ist ein Prototyp einer neuen Rakete von Musks Unternehmen SpaceX bei der Landung explodiert. Die Starship SN9 prallte am Dienstag auf den Boden und ging in Flammen auf. Auf lange Sicht will SpaceX mit den Starship-Raketen Reisen zum Mars ermöglichen.
„Wir müssen an der Landung noch ein bisschen Arbeit“, konstatierte der SpaceX-Vertreter John Insprucker in einer Online-Übertragung nach dem erneuten Fehlschlag. Erst im Dezember war eine Starship-Rakete – die SN8 – beim Landemanöver in Flammen aufgegangen.
Die SN9 war am Dienstagnachmittag von Boca Chica im US-Bundesstaat Texas abgehoben und auf eine Höhe von 10.000 Metern gestiegen. Sie vollführte dann problemlos in horizontaler Lage eine Serie von Testmanövern. Die Probleme begannen, als die Rakete sich für die Landung wieder in eine vertikale Position zu wenden versuchte. Die Livebilder zeigten, dass die Rakete mit zu hoher Geschwindigkeit und im falschen Winkel zurückkehrte.
Sie prallte dann mit einem ohrenbetäubenden Knall auf und explodierte in hellen orangenen Flammen und einer Staubwolke. Das Feuer breitete sich jedoch nicht aus.
Insprucker sprach trotz des gescheiterten Landemanövers von einem „weiteren großartigen Flug“. Aus dem Test seien „viele gute Daten“ gewonnen worden. Der nächste Testflug solle „in der nahen Zukunft“ stattfinden.
Musk hofft, dass die 120 Meter lange Rakete eines Tages Menschen und Fracht zum Mond, Mars und möglicherweise noch weiter entfernt ins All befördern kann. Mit der Rakete Falcon-9 hat sich das private US-Unternehmen SpaceX bereits in der Raumfahrt etabliert. Im November startete damit die erste Routinemission einer bemannten SpaceX-Rakete zur Internationalen Raumstation ISS.
Am Montag kündigte SpaceX zudem an, im letzten Quartal 2021 erstmals Touristen ins Weltall bringen zu wollen. Die vier Urlauber sollen mit der Kapsel „Crew Dragon“ durch die Erdumlaufbahn fliegen. Die Kapsel soll von der Falcon-9 ins All gebracht werden.