Mehr als ein Drittel aller bildenden Künstler hat im Jahr 2019 in Deutschland monatlich weniger als 1100 Euro netto verdient. Auf mehr als 2000 Euro Nettoeinkommen pro Monat kamen lediglich 26 Prozent der erwachsenen Künstler, wie aus einem am Mittwoch veröffentlichten Spartenbericht des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden hervorgeht. Demnach arbeiteten 2019 rund 123.300 Menschen in einem Beruf der bildenden Kunst.
Zu diesem Bereich zählt das Statistikamt neben Künstlern zum Beispiel auch Kunsthandwerker, Fotografen und kunsthandwerkliche Metallgestalter. Dem Spartenbericht zufolge zeigten sich beim Einkommen deutliche Geschlechterunterschiede. In der untersten Gehaltsklasse waren 60 Prozent der Erwerbstätigen Frauen, obwohl diese nur rund 53 Prozent aller bildenden Künstler ausmachten.
Mehr als zwei Drittel aller Erwerbstätigen in der bildenden Kunst waren laut Statistikamt selbstständig. Mit 67 Prozent Selbstständigen lag dieser Anteil 2019 deutlich höher als in der Gesamtbevölkerung, wo rund zehn Prozent der Erwerbstätigen selbstständig arbeiten.
In den Bereichen Design sowie Kunsthandel und Kunstvermittlung arbeiteten demnach 167.500 beziehungsweise 23.300 Menschen. Anders als in der bildenden Kunst hätten Designer häufig höhere Einkommen: 45 Prozent der Erwerbstätigen im Bereich Design verdienten laut Spartenbericht monatlich mehr als 2000 Euro netto. Mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen im Designbereich war demnach fest angestellt.
Der Spartenbericht basiert auf Daten aus dem Mikrozensus und Zahlen anderer Institutionen. Er wurde im Auftrag der Kultusministerkonferenz sowie der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien erstellt.