Vor den neuen Corona-Beratungen von Bund und Ländern haben die Spitzen von Industrie und Arbeitgebern ein klares Öffnungskonzept verlangt. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung der Präsidenten des Industrieverbands BDI und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Siegfried Russwurm und Rainer Dulger, hervor, wie die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ, Mittwochausgabe) berichtet. Viele Unternehmen seien nicht nur in einer existenziellen Notlage, ihnen fehle auch „der notwendige Planungshorizont“.
Nötig sei nun ein „Öffnungskonzept, mit dem das wirtschaftliche Leben schrittweise und regional differenziert“ wieder in Gang komme, basierend auf einem „bundesweit einheitlichen und evidenzbasierten gesundheitspolitischen Rahmen“, zitierte die Zeitung aus dem Papier. Deutschland stehe vor entscheidenden Wochen.
Zwar sei verständlich, dass Virus-Mutationen striktere Antworten verlangten. Allerdings brauche es nun ein verlässliches Szenario für die Öffnung, „statt einschränkende Maßnahmen im Mehr-Wochen-Rhythmus ohne mittelfristige Perspektive fortzuführen“, schreiben Russwurm und Dulger demnach.
Merkel und die Regierungschefinnen und -chefs der Länder beraten am Mittwoch über die nächsten Schritte in der Corona-Politik. Erwartet wird eine Lockdown-Verlängerung bis in den März hinein. Auf der Tagesordnung steht auch eine längerfristige Öffnungsperspektive: Sie soll aufzeigen, wie bei einem weiteren Sinken der Infektionszahlen eine schrittweise Rückkehr zur Normalität aussehen könnte.