Der US-Elektroautobauer Tesla setzt im großen Stil auf die Kryptowährung Bitcoin. Wie das Unternehmen von Konzernchef Elon Musk am Montag mitteilte, investierte Tesla 1,5 Milliarden Dollar (1,25 Milliarden Euro) in die digitale Währung. Der Autobauer plant zudem, die Kryptowährung von Kunden als Zahlmittel für seine Produkte zu akzeptieren. Der Bitcoin-Kurs kletterte nach der Mitteilung von Tesla auf ein Rekordhoch von fast 45.000 Dollar.
Tesla äußerte sich in einer Mitteilung an die Börsenaufsicht SEC. Das Unternehmen habe im Januar seine „Investitionspolitik erneuert“, um flexibler zu sein und seine Finanzen breiter aufzustellen, hieß es darin. Das schließe auch alternative Reserven wie digitales Vermögen oder goldgebundene Fonds mit ein. Tesla werde außerdem „in naher Zukunft“ auch Bitcoins als Bezahlmittel für seine Autos akzeptieren.
Musk hatte schon vor einigen Tagen seine Haltung gegenüber der Währung deutlich gemacht: Seinem Twitter-Profil fügte er vorübergehend den Hashtag #bitcoin hinzu. Die Investition des Autobauers dürfte der digitalen Währung nun weiteren Auftrieb verschaffen.
Der Wert des Bitcoin war in den vergangenen Monaten stark gestiegen – Anfang Januar kletterte er zwischenzeitlich auf über 40.000 Dollar. Die Mitteilung von Tesla ließ den Kurs nun binnen kurzer Zeit binnen Minuten auf fast 44.800 Dollar steigen, das ist ein neuer Rekord. Damit bräuchten Kunden derzeit nur einen einzigen Bitcoin, um sich einen Tesla-Wagen zu kaufen.
Ein wichtiger Grund für den Aufschwung der vergangenen Monate war auch die Ankündigung des Bezahldienstes Paypal im Herbst, Kontoinhabern die Nutzung von Kryptowährung zu ermöglichen.
Hinter der Digitalwährung steckt die Idee einer Währung, die unabhängig von Staaten, Zentralbanken und der Geldpolitik existiert. Anders als klassische Währungen werden digitale Zahlungsmittel nicht von einer zentralen Stelle kontrolliert, auch Buchungen müssen nicht von einer zentralen Stelle bestätigt werden.
Kritiker warnen allerdings auch immer wieder vor dem Platzen einer Blase. Sie sehen den Bitcoin vor allem als Spekulationsobjekt, das für Privatanleger riskant werden kann. Verbraucherschützer weisen zudem auf die Gefahr hin, im Internet an unseriöse oder betrügerische Anbieter rund um das Thema Bitcoin zu geraten.