Die Gespräche zwischen Thyssenkrupp und der britischen Liberty-Gruppe über eine Übernahme der Stahlsparte des kriselnden deutschen Industriekonzerns sind gescheitert. Thyssenkrupp beendete die Verhandlungen nach eigenen Angaben von Mittwochabend. Der Verkauf des Stahlgeschäfts an Liberty werde damit „nicht zustande kommen“, teilte der Konzern mit.
Liberty hatte ein erstes nicht-bindendes Angebot im Oktober vorgelegt. Später habe die britische Gruppe noch ein aktualisiertes Angebot nachgelegt, erklärte Thyssenkrupp. Bei den Gesprächen wurde demnach aber „zu wesentlichen Anforderungen“ des deutschen Unternehmens „keine gemeinsame Lösung gefunden“.
„Wir haben die Tür für Verhandlungen aufgemacht, aber die Vorstellungen über Unternehmenswert und Struktur der Transaktion lagen am Ende doch weit auseinander“, erklärte Klaus Keysberg, Finanzvorstand von Thyssenkrupp. „Wir haben uns daher entschieden, die Gespräche zu beenden.“ Thyssenkrupp wolle nun „die Zukunftsfähigkeit unseres Stahlgeschäfts aus eigener Kraft sicherstellen“.
Der Mischkonzern Thyssenkrupp hat im Zuge seines Konzernumbaus eigenen Angaben zufolge bislang mindestens 3600 Stellen abgebaut. Insgesamt sollen 11.000 Stellen wegfallen. Nach dem Verkauf des Aufzugsgeschäfts im Sommer arbeiteten Ende Dezember noch gut 103.000 Menschen bei dem Konzern.