Thyssenkrupp kann Quartalsverlust deutlich reduzieren

Thyssenkrupp - Bild: thyssenkrupp AG
Thyssenkrupp - Bild: thyssenkrupp AG

Der zuletzt schwer angeschlagene Industriekonzern Thyssenkrupp hat seine Verluste zum Ende vergangenen Jahres deutlich eingegrenzt. Im ersten Quartal des beim Essener Konzern im Oktober begonnenen Geschäftsjahres schrumpfte der Konzernverlust über alle Sparten hinweg um 66 Prozent zum Vorjahresquartal auf ein Minus von noch 125 Millionen Euro, wie Thyssenkrupp am Mittwoch mitteilte.

Um „nicht fortgeführte Aktivitäten“ wie die verkaufte Aufzugsparte bereinigt verbesserte sich das Quartalsergebnis demnach sogar um 73 Prozent auf minus 121 Millionen Euro. Nach Abzug von Minderheitsbeteiligungen ergab sich für die Konzernaktionäre unter dem Strich indes ein Nettoverlust von 141 Millionen Euro.

Im gesamten Mischkonzern Thyssenkrupp ging der Umsatz von Oktober bis Dezember den Angaben zufolge um 24 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro zurück. Der Auftragseingang lag mit gut 7,8 Milliarden Euro insgesamt 19 Prozent unter dem Vorjahreswert. „Auf fortgeführter Basis“ bedeutete dieselbe Auftragssumme allerdings ein Plus von sechs Prozent, wie Thyssenkrupp betonte.

„Wir spüren aktuell Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung und unsere Maßnahmen zur Performancesteigerung in den Geschäften tragen erste Früchte“, erklärte Konzernchefin Martina Merz. Thyssenkrupp verzeichnete nicht nur im Geschäft mit Industriekomponenten und im Autobereich steigende Erlöse. Auch die zuletzt verlustreiche Stahlsparte entwickelte sich positiv: „Nach dem pandemiebedingt beispiellosen Nachfrageeinbruch im Frühjahr und Sommer 2020 zieht die Geschäftsentwicklung inzwischen wieder an“, erklärte der Konzern.

Wegen der „deutlichen operativen Verbesserungen“ im ersten Quartal hob Thyssenkrupp seine Prognose für das Geschäftsjahr 2020/2021 an. Der Konzern erwartet dennoch einen Jahresfehlbetrag im hohen dreistelligen Millionenbereich. Ein Großteil davon sei auf Kosten der laufenden Restrukturierung zurückzuführen. Im zurückliegenden Geschäftsjahr hatte der Industrieriese 5,5 Milliarden Euro Verlust verbucht.

Es brauche „weitere Kraftanstrengungen“, um den Konzern langfristig leistungsfähig zu machen, erklärte Merz. „Deshalb machen wir beim Umbau weiter Tempo.“ Im Zuge dieses Konzernumbaus hat Thyssenkrupp eigenen Angaben zufolge bislang mindestens 3600 Stellen abgebaut. Insgesamt sollen 11.000 Stellen wegfallen. Nach dem Verkauf des Aufzugsgeschäfts im Sommer arbeiteten Ende Dezember noch gut 103.000 Menschen bei dem Konzern.

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