Weniger als anderthalb Wochen vor Beginn seines neuen Impeachment-Prozesses hat der frühere US-Präsident Donald Trump sein Anwaltsteam neu aufgestellt. An die Spitze des Teams berief er David Schoen and Bruce Castor, wie der Ex-Präsident am Sonntag mitteilte. Beide Juristen seien der Auffassung, dass das Verfahren wegen Anstiftung zum Aufruhr verfassungswidrig sei, betonte Trump.
Laut US-Medien waren in den vergangenen Tagen fünf Mitglieder von Trumps Anwaltsteam zurückgetreten. Darunter waren Deborah Barbier und Butch Bowers, die eigentlich die Verteidigung des Ex-Präsidenten hätten anführen sollen.
Der neue Ko-Chef des Teams, Schoen, gehörte schon bislang Trumps Anwaltsteam an. Der zweite neue Teamleiter Castor war vormals leitender Bezirksstaatsanwalt im Bundesstaat Pennsylvania.
Das nachträgliche Amtsenthebungsverfahren gegen den Ex-Präsidenten wegen der Erstürmung des Kapitols in Washington durch radikale Trump-Anhänger zu Jahresbeginn soll am Dienstag kommender Woche beginnen. Der im Senat geführte Prozess hat weit mehr als nur symbolische Bedeutung: Bei einem Schuldspruch könnte die Kammer Trump verbieten, erneut für das Präsidentenamt oder andere öffentliche Ämter zu kandidieren.
Dem Republikaner wird vorgeworfen, seine Anhänger zur Erstürmung des US-Kongresssitzes am 6. Januar angestachelt zu haben. Seine Verurteilung gilt jedoch als unwahrscheinlich. Dafür wäre eine Zweidrittelmehrheit im Senat nötig. Damit diese zustande kommt, müssten in der Kongresskammer 17 republikanische Senatoren mit den Demokraten des neuen Präsidenten Joe Biden stimmen.
Trump ist der erste Präsident der US-Geschichte, der sich zum zweiten Mal einem Impeachment stellen muss. Das erste Amtsenthebungsverfahren gegen Trump wegen seiner Bemühungen um Wahlkampfhilfe aus der Ukraine war im Februar 2020 gescheitert.