Die Anwälte des früheren US-Präsidenten Donald Trump im Impeachment-Prozess haben ihre Ausführungen zur Verteidigung des Ex-Staatschefs nach nur rund drei Stunden beendet. Die Anwälte nutzten damit am Freitag nur einen kleinen Teil der insgesamt 16 Stunden, die ihnen zustanden. In ihren Ausführungen wiesen die drei Anwälte Michael van der Veen, David Schoen und Bruce Castor den gegen Trump erhobenen Vorwurf der „Anstiftung zum Aufruhr“ entschieden zurück.
Der damalige Präsident trage keine Verantwortung für die gewaltsame Erstürmung des Kapitols durch radikale Trump-Anhänger am 6. Januar. Er habe nicht zu Gewalt angestiftet, seine Äußerungen seien darüber hinaus von der Redefreiheit gedeckt. Den Demokraten warfen die Anwälte ein politisch motiviertes Verfahren gegen den Republikaner vor.
Mit dem raschen Abschluss der Ausführungen der Anwälte begann noch am Freitag eine maximal vierstündige Phase mit Rückfragen der Senatoren an Anklage und Verteidigung. Der erst am Dienstag begonnene Prozess könnte noch am Wochenende – und damit in Rekordzeit – enden.
Eine Verurteilung Trumps gilt als nahezu ausgeschlossen. Für die für einen Schuldspruch notwendige Zweidrittelmehrheit müssten mindestens 17 Senatoren der Republikaner gemeinsam mit den 50 Demokraten stimmen. Bislang haben aber nur wenige Republikaner zu erkennen gegeben, dass sie gegen den bei weiten Teilen der Partei und der Basis nach wie vor sehr populären Trump stimmen könnten.