Türkische Regierung bestellt US-Botschafter in Ankara ein

Landesflagge der Türkei und USA
Landesflagge der Türkei und USA

Nach der Tötung von 13 Türken im Nordirak verschärft sich der Streit zwischen Ankara und der US-Regierung von Präsident Joe Biden um die angemessene Reaktion auf den Vorfall. Wie das türkische Außenministerium am Montag mitteilte, wurde der US-Botschafter David Satterfield am Montag in das Ministerium einbestellt. Dort sei Satterfield „unsere Reaktion auf die amerikanische Stellungnahme in deutlichsten Worten mitgeteilt worden“, erklärte das Ministerium in Ankara.

Rebellen der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hatten nach Angaben Ankaras 13 entführte Türken getötet, die sie in einer Höhle im Nordirak festgehalten hätten. Laut PKK wurden die 13 Türken hingegen bei türkischen Bombenangriffen getötet. Bei den meisten Getöteten handelte es sich um Soldaten und Polizisten, die 2015 und 2016 von der PKK entführt worden waren. 

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan warf den USA am Montag Unterstützung von „Terroristen“ vor. Die USA und ihre westlichen Alliierten haben die PKK zu einer Terrororganisation erklärt, Washington unterstützt in Syrien aber die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Für Ankara handelt es sich bei der YPG um eine Abspaltung der PKK.

Die Türkei startete in diesem Monat eine neue Militäroperation gegen PKK-Stellungen im Norden Iraks. Dabei sollten die gefangenen Türken befreit werden, wie Erdogan am Montag sagte. Das US-Verteidigungsministerium erklärte, es bedaure „den Tod türkischer Bürger“, warte aber auf Bestätigungen zu den jüngsten Vorgängen. Erdogan bezeichnete diese Erklärung als „Farce“.

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