Eine große Mehrheit der Menschen in Deutschland schätzt laut einer Umfrage das Gesundheitssystem der Bundesrepublik. Mit 75 Prozent bewerteten drei Viertel der Befragten die medizinische Versorgung in Deutschland positiv, wie die am Donnerstag veröffentlichte Erhebung des Marktforschungsinstituts Nielsen im Auftrag des Bundesverbands der Arzneimittelhersteller (BAH) ergab. Dies waren vier Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.
Besonders gute Bewertungen gaben Menschen ab, die in Metropolen mit über einer Million Einwohner leben. Dort verbesserte sich der Anteil positiver Bewertungen im Schnitt um zehn Punkte auf 82 Prozent.
„Die Corona-Pandemie hat die Gesundheitsversorgung in den Mittelpunkt gestellt“, erklärte BAH-Hauptgeschäftsführer Hubertus Cranz. Es sei „eine logische Folge, dass die Wertschätzung für das gut funktionierende deutsche Gesundheitssystem gestiegen ist“. Für die BAH-Erhebung wurden insgesamt 2000 Menschen befragt, die Umfrage fand im November 2020 statt.
Große Unterschiede in der Bewertung der medizinischen Versorgung gibt es laut Umfrage allerdings zwischen Metropol- und ländlichen Regionen sowie zwischen den einzelnen Bundesländern. Insgesamt bewerteten 84 Prozent der Befragten die Versorgung in ihrem Heimatort mit den Schulnoten eins bis drei. In Großstädten lag der Anteil positiver Bewertungen mit 87 Prozent allerdings deutlich höher als auf dem Land mit 78 Prozent.
Besonders groß war der Anteil positiver Bewertungen des Gesundheitssystems in Bayern mit 87 Prozent und in Nordrhein-Westfalen mit 84 Prozent. In Sachsen-Anhalt gaben hingegen nur 77 Prozent der Befragten eine positive Bewertung, in Brandenburg lediglich 76 Prozent. In Berlin verschlechterte sich der Anteil der positiven Bewertungen des Gesundheitssystems merklich um 12 Punkte auf insgesamt 79 Prozent.