Ein Expertengremium der US-Arzneimittelbehörde FDA hateinstimmig empfohlen, dem Corona-Vakzin von Johnson & Johnson eine Notfallzulassen zu erteilen. „Ich denke, wir müssen berücksichtigen, dass wir uns immer noch inmitten dieser tödlichen Pandemie befinden und dass es einen Mangel an zugelassenen Impfstoffen gibt“, erklärte am Freitag die Expertin Archana Chatterjee, die dem unabhängigen Gremium angehört.
Erwartet wird, dass die US-Gesundheitsbehörden der Empfehlung des Impfauschusses folgen und das Vakzin von Johnson & Johnson für Impfungen bei Erwachsenen rasch zulassen werden. Die USA hätten dann nach den Vakzinen von Biontech/Pfizer und Moderna einen dritten Corona-Impfstoff zur Verfügung. Bisher wurden US-weit bereits mehr als 66 Millionen Injektionen verabreicht.
Vorprüfungen der FDA bescheinigten dem Vakzin von Johnson & Johnson eine sehr hohe Wirksamkeit. Laut am Mittwoch veröffentlichten Unterlagen verhinderte das Mittel in einer großen klinischen Studie in den USA schwere Erkrankungen zu 85,9 Prozent. Bei Studien in Südafrika und Brasilien lag die Wirksamkeit demnach bei 81,7 beziehungsweise 87,6 Prozent. Damit scheint der Impfstoff des US-Konzerns auch gut gegen die südafrikanische und die brasilianische Virus-Variante zu wirken, die als deutlich ansteckender gelten.
Im Gegensatz zu den anderen Impfstoffen ist bei Johnson & Johnson nur eine Injektion nötig. Außerdem kann das Mittel leichter transportiert und aufbewahrt werden: Nach Unternehmensangaben ist es mindestens drei Monate lang bei Temperaturen zwischen zwei und acht Grad haltbar. Auch in der Europäischen Union hat der US-Konzern bereits die Zulassung beantragt. Eine Entscheidung wird für Mitte März erwartet.