Venezuela nimmt am Donnerstag Corona-Impfungen mit Sputnik V auf

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In Venezuela beginnen am Donnerstag die Impfungen gegen das Coronavirus mit dem russischen Vakzin Sputnik V. Zunächst seien Pflegepersonal und Staatsbedienstete an der Reihe, kündigte Staatschef Nicolás Maduro am Mittwoch in Caracas an. Dazu gehörten Abgeordnete, Polizisten, Soldaten und Regierungsvertreter. Für sie sei „aufgrund ihrer Arbeit auf der Straße“ ein „besonderer Schutz“ gerechtfertigt. Die restliche Bevölkerung werde ab April geimpft.

In Venezuela haben die Behörden bislang rund knapp 134.000 Fälle von Infektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. Die offizielle Zahl der Corona-Toten liegt bei fast 1300. Menschenrechtsaktivisten werfen der Regierung des linksgerichteten Präsidenten allerdings vor, das wahre Ausmaß der Ausbreitung des Virus in dem 30-Millionen-Einwohner-Land zu vertuschen. 

Am Samstag waren 100.000 Dosen des russischen Vakzins nach Caracas geliefert worden. Venezolaner hatten auch an den klinischen Tests für das russische Serum teilgenommen, dem in Erinnerung an den ersten sowjetischen Weltraumsatelliten der Name „Sputnik V“ gegeben worden war.

Venezuela steckt seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise, die auch zu einem Mangel an Arzneimitteln geführt hat. Maduro ist in einen erbitterten Machtkampf mit dem Oppositionsführer Juan Guaidó verstrickt, der sich selbst Anfang 2019 zum Übergangspräsidenten ausgerufen hatte. Guaidó wird von rund 60 Staaten offiziell anerkannt, darunter den USA und Deutschland. Maduro hat allerdings im russischen Präsidenten Wladimir Putin einen wichtigen Verbündeten.

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