Verbände fordern vor Wirtschaftsgipfel Ausweitung der Überbrückungsgelder

Corona-Hilfe-Antrag (über cozmo news)
Corona-Hilfe-Antrag (über cozmo news)

Angesichts der fortgesetzten Corona-Beschränkungen erwarten die Wirtschaftsverbände von dem anstehenden Gipfeltreffen mit Minister Peter Altmaier (CDU) eine Ausweitung der Staatshilfen, konkrete Öffnungsplanungen und die Ermöglichung grenzüberschreitender Warenlieferungen. „Nach den Beschlüssen vom 10. Februar gibt es definitiv Gesprächsbedarf“, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands Deutscher Hotels und Gaststätten (Dehoga), Ingrid Hartges, den RND-Zeitungen vom Samstag. Altmaier will am Dienstag mit Wirtschaftsverbänden über die schwierige Lage in der Corona-Krise sprechen.

„Die hart betroffenen Branchen wie Gastronomie und Hotellerie, die seit dem 2. November geschlossen sind, benötigen dringend eine Öffnungsperspektive“, betonte Hartges.

Der Handelsdachverband HDE forderte, die staatlichen Überbrückungsgelder auf weitere Unternehmen auszuweiten. Mittlere Handelsunternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 750 Millionen Euro gingen bei den staatlichen Zuschüssen nach wie vor vollkommen leer aus, kritisierte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Zahlreiche Firmen-Eigner müssten auf ihre Rücklagen für den Ruhestand zurückgreifen. Weitere Darlehen von Banken gebe es häufig nicht mehr, ohnehin könnten sich viele Händler eine weitere Verschuldung gar nicht leisten. 

Genth rief die Bundesregierung vor allem zu einer stärkeren Unterstützung des Modehandels auf, den es am härtesten treffe. Die Ladenbesitzer dürften zwar bereits Winterware steuermindernd abschreiben, „doch die Ausgestaltung dieser Regelung ist viel zu bürokratisch“. Zudem müsse diese Möglichkeit nach der Verlängerung des Lockdowns generell auf Saisonware ausgeweitet werden, denn die Frühlingsware sei längst auf dem Weg.   

Ferner beklagte der HDE, dass der Einzelhandel bei den Dezemberhilfen weiterhin außen vor bleibe. Das sei gegenüber der Gastronomie eine massive Ungleichbehandlung, sagte Genth dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Zwei Drittel der Innenstadthändler sähen sich ohne zusätzliche staatliche Hilfe in Existenzgefahr. 

Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik warnte vor allem vor Grenzschließungen oder erschwerte Grenzübertritte. „Ein Fahrzeughersteller kann 99,9 Prozent aller Teile für ein Auto geliefert bekommen. Wenn aber die Reifen aus einem speziellen Beschaffungsmarkt fehlen, kann der Wagen weder fertiggestellt noch ausgeliefert werden“, sagte ein Verbandssprecher dem RND.

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