Von der Leyen erklärt Streit mit Astrazeneca für beendet

Ursula von der Leyen - Bild: European Union/EP
Ursula von der Leyen - Bild: European Union/EP

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den Streit mit dem Corona-Impfstoffhersteller Astrazeneca um Lieferverzögerungen für beendet erklärt. „Die Impfstoffhersteller sind in dieser Pandemie unsere Partner, und auch sie standen noch nie vor solch einer Herausforderung“, sagte von der Leyen der „Augsburger Allgemeinen“ (Mittwochsausgabe). 

Am Donnerstag wird sich ein weiterer Video-Gipfel der Staats- und Regierungschefs der EU mit dem Kampf gegen die Corona-Pandemie befassen. Von der Leyen sagte in dem Interview mit Blick auf das zweite Quartal voraus, dass sich die Corona-Lage wegen der steigenden Zahl der Impfstoff-Lieferungen „spürbar bessern“ werde.

Die EU-Kommissionschefin verteidigte erneut das Vorgehen, die Impfstoffe nicht durch die einzelnen Länder, sondern auf der Ebene der EU gemeinsam für alle Mitgliedstaaten zu bestellen. „Dank des europäischen Ansatzes haben wir heute ein breites Angebot an Impfstoffen, die wir auch gegen die Mutationen nutzen können“, betonte sie. Die EU habe auf die Vakzine von sechs Herstellern gesetzt, drei davon seien inzwischen zugelassen und zwei weitere befänden sich kurz vor der Zulassung.

„Unsere Strategie ist aufgegangen. Wir haben auf die richtigen Pferde gesetzt“, sagte von der Leyen. Vor einigen Wochen hatte es noch Streit zwischen der EU und dem britisch-schwedischen Hersteller Astrazeneca um das Tempo der Impfstoff-Lieferungen gegeben.

Das Unternehmen hatte damals bekanntgegeben, wegen Problemen in einem Werk in der EU zunächst deutlich weniger Impfstoff liefern zu können als vorgesehen. Die EU kritisierte daraufhin, dass Astrazeneca Großbritannien und andere Nicht-EU-Länder offenbar weiterhin mit ungekürzten Mengen beliefere. Später sagte das Unternehmen dann aber zu, dass es der EU doch mehr Dosen liefern werde. 

Astrazeneca will die EU im zweiten Quartal mit 180 Millionen Impfdosen versorgen. Nur etwa die Hälfte dieser Dosen wird das Unternehmen jedoch innerhalb der Europäischen Union herstellen können, die andere Hälfte soll aus Werken außerhalb der EU kommen, wie Astrazeneca am Dienstag mitteilte.   

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