Deutschland hat den zehnten zu warmen Winter in Folge erlebt. Das teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Freitag in Offenbach mit. Der Temperaturschnitt lag bei 1,8 Grad Celsius, womit der Referenzwert laut der für Vergleiche genutzten Messperiode 1961 bis 1990 um 1,6 Grad übertroffen wurde. Dezember und Januar waren demnach vom Wechsel zwischen sehr mildem und nasskaltem Wetter geprägt. Der Februar war erst sehr kalt, dann sehr mild.
Insbesondere bei der frühlingshaften Witterung in der zweiten Februarhälfte habe es sich um ein Extrem gehandelt, erklärte der Wetterdienst. An sechs Tagen in Folge wurden in Deutschland dabei Temperaturen über 20 Grad erreicht. Einen vergleichbaren Fall gab es seit Beginn der systematischen Wetteraufzeichnungen noch nicht. Die maximale Zahl der Tage mit mehr als 20 Grad in Folge lag bisher bei drei. Dies passierte zuletzt im Februar 2019.
Der Winter 2020/2021 war demnach auch schneereich. Deutschlandweit fielen 180 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, was beinahe dem Mittelwert der Referenzperiode von 1961 bis 1990 entspricht. Er liegt bei 181. Dabei gab es aber große regionale Unterschiede. Im Schwarzwald fielen örtlich bis zu 585 Liter pro Quadratmeter, in Teilen Ostdeutschlands waren es dagegen lediglich etwa 50 Liter.
Mit 175 Sonnenstunden waren die drei Monate Dezember, Januar und Februar laut DWD außerdem sonniger als üblich. Der Schnitt liegt bei 153 Stunden. Für seine erste vorläufige Winterbilanz griff der Wetterdienst auf die Daten seiner etwa 2000 Messstationen zurück.