Im vergangenen Jahr haben weniger Schülerinnen und Schüler die Hochschul- oder Fachhochschulreife erlangt. Insgesamt erwarben rund 382.000 Schüler eine Studienberechtigung, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Das waren 8,9 Prozent oder 37.284 weniger als im Vorjahr – in erster Linie wegen der Rückkehr zum G9 in Niedersachsen.
In dem Bundesland sank die Zahl der Absolventen an allgemeinbildenden Schulen im vergangenen Jahr um knapp 81 Prozent. Hauptgrund war die Rückkehr zum neunjährigen Bildungsgang an Gymnasien im Schuljahr 2019/2020 und ein damit unvollständiger Abiturjahrgang 2020. Wird dieser Sonderfaktor in Niedersachsen nicht berücksichtigt, sank die Zahl der Schüler mit Studienberechtigung nur um drei Prozent, was der demografischen Entwicklung entspricht.
In den ostdeutschen Bundesländern einschließlich Berlin ging die Zahl der Studienberechtigten 2020 gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Prozent zurück. Auch der starke Rückgang um zehn Prozent in Westdeutschland wird von der Entwicklung in Niedersachsen beeinflusst. Lediglich in Bremen stieg die Zahl der Studienberechtigten – und zwar um 1,3 Prozent.
Die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife erwarben 78,6 Prozent der Studienberechtigten. Mit 21,4 Prozent erlangte rund ein Fünftel der Studienberechtigten die Fachhochschulreife. 53,7 Prozent der Studienberechtigten waren Frauen und 46,3 Prozent Männer.