Das Pariser Klimaschutzabkommen wirkt, wenn auch nicht so stark wie erforderlich. Das geht aus einer Studie der University of East Anglia (UEA) und des Global Carbon Project hervor, die am Mittwoch im Magazin „Nature Climate Change“ veröffentlicht wurde. Allerdings gibt es teilweise gegenläufige Tendenzen in unterschiedlichen Ländern.
Der Studie zufolge sanken die CO2-Emissionen im Zeitraum 2016 bis 2019 in 64 Staaten weltweit. In 150 Staaten nahmen sie allerdings zu, jeweils verglichen mit dem Zeitraum 2011 bis 2015. In der Bilanz stiegen allerdings die Treibhausgasemissionen – und zwar um durchschnittlich 0,21 Milliarden Tonnen pro Jahr.
Gleichwohl sehen die Experten in den Ergebnissen durchaus positive Aspekte. So seien die Emissionen insbesondere in 25 von 36 reicheren Staaten zurückgegangen, darunter Großbritannien (minus 3,6 Prozent), Deutschland (minus 1,3 Prozent) und auch die USA (minus 0,7 Prozent).
Auch in 30 von 99 Staaten mit mittleren Einkommen gab es einen Rückgang, beispielsweise in Mexiko (minus 1,3 Prozent). In anderen Staaten dieser Gruppe nahmen sie zwar zu, jedoch langsamer als zuvor, etwa in China um 0,4 Prozent. Weitgehend ungebremst stiegen die Emissionen allerdings in ärmeren Staaten.
Anstrengungen zum Klimaschutz zahlten sich aus, „jedoch sind die Aktionen weder umfassend noch verbreitet genug“, erklärte Robbie Andrew vom Cicero Center for International Climate Research. Auf ehrgeizigere Anstrengungen drängte auch Corinne Le Quéré von der University of East Anglia, die Leiterin der Untersuchung.
Der Studie zufolge müsste der CO2-Ausstoß in den 2020-er Jahren durchschnittlich um ein bis zwei Milliarden Tonnen pro Jahr zurückgehen, um die Ziele des Pariser Abkommens einhalten zu können, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad und möglichst 1,5 Grad zu begrenzen.