Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat die Erfolge der deutschen Unternehmen beim Testen ihrer Beschäftigten gelobt und sich entschieden gegen eine gesetzliche Regelung ausgesprochen. Große und kleine private Unternehmen hätten zuletzt „ihre Testanstrengungen stark ausgeweitet“, erklärte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) am Montag. „Wir handeln“, fügte er hinzu, trotz schwieriger wirtschaftlicher Herausforderungen in vielen Firmen.
Die Privatwirtschaft scheue auch keinen Vergleich mit Testanstrengungen etwa in Verwaltungen und Schulen, fuhr Dulger fort. Mancherorts verzögere sich gar der Nachschub an Tests wegen der großen Nachfrage. „Unternehmen testen aus Eigeninteresse“, erklärte der Arbeitgeberpräsident.
Mit dem „ständigen Drohen einer gesetzlichen Regelung“ werde dieses Engagement jedoch nicht anerkannt, kritisierte Dulger. Ein solches Gesetz schaffe nicht mehr Schutz, sondern „mehr Bürokratie, mehr Kosten, weniger Eigeninitiative und einen Haufen ungeklärter rechtlicher und organisatorischer Fragen“. Die Wirtschaft wünsche „keine Gesetzesdiskussion, sondern weitere Testerfolge“. Politik und Wirtschaft müssten zusammenarbeiten.
Die Bundesregierung und allen voran Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) setzt bei den Corona-Testungen in Unternehmen bislang auf Freiwilligkeit. Wenn das aber nicht passiere, „werden wir ein verpflichtendes Testangebot machen“, sagte er am Freitag.