Australiens Premier unterstützt Justizminister gegen Vergewaltigungsvorwurf

Prime Minister Scott Morrison, prime minister of Australia, Bild: Aviation Boatswain’s Mate (Handling) 3rd Class Kimani J. Wint)
Prime Minister Scott Morrison, prime minister of Australia, Bild: Aviation Boatswain’s Mate (Handling) 3rd Class Kimani J. Wint)

Nach Vergewaltigungsvorwürfen gegen den australischen Justizminister Christian Porter hat Premierminister Scott Morrison ihm seine Unterstützung versichert. „Ich freue mich auf seine Rückkehr zu seinen Aufgaben, nachdem er seine Auszeit beendet hat“, sagte Morrison am Donnerstag. Porter hatte sich am Mittwoch unter Tränen als Beschuldigter in einem Vergewaltigungsfall zu erkennen gegeben und die Vorwürfe abgestritten.

Morrison wies Forderungen nach einer unabhängigen Untersuchung zurück und sagte, eine solche liege außerhalb „der Rechtsstaatlichkeit“. Die Polizei habe den Fall wegen „unzureichender zulässiger Beweise“ geschlossen. 

„Was behauptet wird, ist nicht passiert“, sagte der 50-jährige Porter vor Journalisten. Dem Minister wird vorgeworfen, im Jahr 1988 eine damals 16-jährige Kommilitonin an der Universität von Sydney vergewaltigt zu haben. Nach einem Gespräch mit Morrison habe er beschlossen, eine kurze Auszeit zu nehmen und sich um seine psychische Gesundheit zu kümmern, teilte Porter mit. Er betonte, dass es sich nicht um einen Rücktritt handle, sondern um „wenige Wochen“, in denen er die Anschuldigungen verarbeiten wolle. Er sieht sich als Opfer einer Verleumdungskampagne.

Morrison begrüßte die Entscheidung. „Ich bin froh, dass er sich etwas Zeit nimmt, um Unterstützung im Umgang mit dieser offensichtlich traumatischen Serie von Ereignissen zu bekommen“, sagte der Premierminister. 

Nachdem mehrere Parlamentarier Unterlagen zu dem Fall erhalten hatten, sah sich Porter gezwungen, sich als Beschuldigter zu erkennen zu geben. Nach Medienberichten hatte sich die Frau im vergangenen Jahr das Leben genommen. Wie die Polizei mitteilte hatte es zuvor mehrere Kontaktaufnahmen gegeben. Einen Tag vor ihrem Tod habe sie jedoch mitgeteilt, dass sie sich „unter Berufung auf medizinische und persönliche Gründe nicht mehr in der Lage fühlte, die Angelegenheit weiter zu verfolgen“. 

Das australische Parlament steht wegen Berichten über ein vergiftetes Arbeitsklima in Verruf, die Vorwürfe reichen von Mobbing über Drangsalierung bis hin zu sexuellem Fehlverhalten gegenüber Frauen. 

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