In Großbritannien haben inzwischen mehr als 20 Millionen der 66 Millionen Einwohner mindestens eine Impfdosis zum Schutz vor Covid-19 erhalten. Dies sei „eine riesige nationale Leistung“, erklärte Premierminister Boris Johnson am Sonntag. Er dankte den an der Impfkampagne beteiligten Mitarbeitern im Gesundheitsbereich für ihre „unermüdliche Arbeit“. Experten bereitet derweil die Entdeckung der brasilianischen Corona-Mutante im Vereinigten Königreich Sorge.
Gesundheitsminister Matt Hancock sagte zu den Fortschritten der Impfkampagne: „Wir haben einen langen Weg vor uns, aber wir machen große Schritte.“ Er wolle „jeder einzelnen Person danken“, die sich die Spritze habe geben lassen. Die Impfung sei der Weg, der „uns alle“ aus der Pandemie führen werde.
Nach Angaben der Regierung erhielten bis Sonntag 20.089.551 Menschen im Vereinigten Königreich mindestens eine Dosis eines Corona-Impfstoffs. Bereits Mitte Februar hatte das Land sein Zwischenziel erreicht, 15 Millionen Menschen im Land zu impfen, die am anfälligsten für schwere Covid-19-Erkrankungen sind. Bis Ende Juli sollen alle Erwachsenen im Land ein Impfangebot erhalten.
Weltweit ist die Impfrate nur in Israel und in den Vereinigten Arabischen Emiraten höher als in Großbritannien. In Deutschland haben bislang rund 5,01 Millionen der 83 Millionen Einwohner mindestens eine Corona-Impfspritze erhalten.
Getrübt wurden die positiven Nachrichten zum Impffortschritt in Großbritannien am Sonntag vom Nachweis der zuerst in Brasilien entdeckten Corona-Variante, die als gefährlicher als das Wildvirus gilt. Wie die Gesundheitsbehörden am Sonntag mitteilten, wurde die Mutante bei insgesamt sechs Menschen im Vereinigten Königreich nachgewiesen. Der Wohnort eines der Infizierten sei unklar, da wichtige Kontaktinformationen fehlten, hieß es weiter.
Die zuerst im nordbrasilianischen Manaus entdeckte Mutante gilt als besonders ansteckend. Unklar ist außerdem, ob bestehende Corona-Impfstoffe gegen sie wirken.
Mit mehr als 122.000 Corona-Toten gehört Großbritannien zu den am schwersten von der Pandemie getroffenen Ländern weltweit. Seit Ende Januar sind die täglichen Neuinfektionen und Todesfälle aber deutlich zurückgegangen. Am Sonntag meldeten die Behörden 6035 Neuinfektionen und 144 Todesfälle durch das Coronavirus. Der aktuelle Lockdown soll ab März bis Ende Juni schrittweise aufgehoben werden.