Die Berliner Polizei hat am Donnerstagmorgen die linke Szenekneipe „Meuterei“ im Berliner Stadtteil Kreuzberg geräumt. Für die Räumung waren bis zu 1100 Beamte im Einsatz, wie die Polizei mitteilte. In der Nacht waren zuvor in der Hauptstadt stadtweit mehrere hochwertige Autos angezündet worden, drei Verdächtige wurden laut Polizei im Zusammenhang mit einer „politisch motivierten Sachbeschädigung“ festgenommen.
Die Berliner Polizei leistete bei der Räumung laut eigenen Angaben Unterstützung aufgrund eines Amtshilfeersuchens des Amtsgerichts Tempelhof-Kreuzberg. Demnach betraten Beamten und eine Gerichtsvollzieherin das Gebäude um kurz nach 08.00 Uhr morgens. In der ehemaligen Kneipe wurden zwei Frauen angetroffen, sie erhielten eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs. Im Umkreis um die „Meuterei“ kam es am Donnerstagmorgen zu mehreren Protestaktionen, dabei wurde auch Pyrotechnik gezündet, wie die Polizei erklärte.
Bereits am Dienstagabend war es in Friedrichshain-Kreuzberg zu Protesten gekommen. Laut Polizeiangaben nahmen bis zu 1200 Menschen an den Protesten teil, aus Reihen derr Demonstranten wurden Polizisten mit Steinen und Pyrotechnik angegriffen. Fünf Polizisten wurden durch abbrennende Pyrotechnik leicht verletzt. Insgesamt waren rund 650 Polizisten im Einsatz, es kam zu 22 Anzeigen und sieben vorläufigen Festnahmen.
Die „Meuterei“ ist eine seit 2009 kollektiv betriebene Kneipe. Laut einem Bericht des Rundfunks Berlin-Brandenburg lief der Mietvertrag für die Räumlichkeiten 2019 aus, seitdem hielt das Kneipenkollektiv die Räumlichkeiten besetzt.