Der Sudan hat vereinbarungsgemäß 335 Millionen Dollar (umgerechnet rund 285 Millionen Euro) gezahlt, um Opfer von früheren Anti-US-Anschlägen zu entschädigen und von der Schwarzen Liste der US-Regierung gestrichen zu werden. Das bestätigte US-Außenminister Antony Blinken am Mittwoch und sprach zugleich von einem „neuen Kapitel“ in den bilateralen Beziehungen.
Die Entschädigungen sollen insbesondere an die Hinterbliebenen der Anschläge auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania 1998 und den Angriff auf das US-Kriegsschiff „Cole“ 2000 vor der Küste Jemens gehen.
Washington werde die Bemühungen der Übergangsregierung im Sudan unterstützen, dem Land Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit zu verschaffen, erklärte Blinken. Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte sich im vergangenen Jahr damit einverstanden erklärt, den Sudan von der Schwarzen Liste zu streichen, machte aber die inzwischen erfolgte Anerkennung Israels durch den Sudan zur Vorbedingung.
Der sudanesische Regierungschef Abdalla Hamdok will die Konflikte der Vergangenheit überwinden und neue wirtschaftliche Möglichkeiten erschließen. In der vergangenen Woche erklärte die Regierung in Washington, sie habe dem Sudan mehr als eine Milliarde Dollar an Kredit zur Verfügung gestellt. Damit soll der Sudan wieder Zugang zu Unterstützung von der Weltbank und vom Internationalen Währungsfonds (IWF) finden.