Die CDU-Abgeordnete Karin Strenz ist tot. Die 53-Jährige kollabierte am Sonntag auf einem Flug von Kuba nach Frankfurt, wie Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) am Montag in Berlin bestätigte. Er sprach den Angehörigen sein Mitgefühl aus. Die Staatsanwaltschaft Schwerin leitete nach eigenen Angaben ein Todesermittlungsverfahren ein.
Nach Angaben aus der CDU/CSU-Fraktion verlor Strenz während des Fluges aus unbekannten Gründen das Bewusstsein. Die Maschine sei dann in Irland notgelandet. Im Krankenhaus sei dort der Tod der Politikerin festgestellt worden. Weiter hieß es, Strenz sei nicht dienstlich unterwegs gewesen.
Der Hintergrund ihrer Reise war zunächst nicht bekannt. Auch der Deutsche Bundestag bestätigte auf Anfrage, dass die Politikerin nicht im Auftrag des Parlaments unterwegs war. Wie beim Tod von Abgeordneten üblich, wurde an den Bundestagsgebäuden Trauerbeflaggung angeordnet.
Das Todesfallermittlungsverfahren ermögliche es den Behörden, mit einem Rechtshilfeersuchen Informationen über die Todesursache von den irischen Behörden zu erbitten, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Schwerin. Informationen darüber, ob die Politikerin eines natürlichen Todes gestorben ist oder nicht, lagen der Behörde demnach zunächst nicht vor. Er gehe davon aus, dass Strenz‘ Leichnam in Irland obduziert werde, sagte der Sprecher.
Strenz stand wegen des Vorwurfs bezahlter Lobbytätigkeiten für das autoritär regierte Aserbaidschan in der Kritik. 2019 war vom Bundestag eine Geldstrafe gegen Strenz verhängt worden, weil sie als Mitglied der Parlamentarierversammlung des Europarats in einen Skandal um Bestechungsgelder aus Aserbaidschan verwickelt war. Vergangenes Jahr wurden Räume der Politikerin polizeilich untersucht.
„Der plötzliche Tod unserer Kollegin Karin Strenz trifft uns alle sehr. Unser tiefes Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden ihrer Familie“, erklärte Unionsfraktionschef Brinkhaus in Berlin. Von einer „menschlichen Tragödie“ sprach der Vorsitzende der Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern im Bundestag, Eckhardt Rehberg. „Die Nachricht von ihrem Tod hat mich tief erschüttert“, erklärte er weiter.
Der Vorsitzende der CDU Mecklenburg-Vorpommern, Michael Sack, erklärte in Schwerin, die Nachricht vom Tod der Abgeordneten habe „große Betroffenheit“ ausgelöst. „In diesen Stunden sind unsere Gedanken bei ihrem Ehemann, ihren Angehörigen und Freunden“, hob er hervor. Von einer „menschlichen Tragödie“ sprach auch der CDU-Fraktionschef im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern und Generalsekretär der Landespartei, Wolfgang Waldmüller.
Strenz stammt aus Lübz im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Angaben aus Mecklenburg-Vorpommern zufolge war sie in Begleitung ihres Ehemanns unterwegs. Die Notlandung erfolgte demnach im irischen Shannon. Von dort wurde sie laut Medienberichten in die Universitätsklinik des nahegelegenen Limerick gebracht. Ob Strenz zu diesem Zeitpunkt schon tot war, blieb zunächst unklar.