CSU-Generalsekretär Markus Blume hat SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz massiv angegriffen. Er fordere Scholz auf, dass dieser Stellung nehme zu seiner Rolle im Wirecard-Skandal und im Skandal um sogenannte Cum-Ex-Geschäfte, sagte Blume am Montag im Anschluss an eine CSU-Vorstandssitzung in München. „Es wäre gut, wenn Olaf Scholz hier mal reinen Tisch macht.“ Es sei wohl ein Novum, dass ein Kanzlerkandidat Zeuge in zwei Untersuchungsausschüssen sei.
Blume äußerte sich vor dem Hintergrund von Medienberichten, nach denen die Staatsanwaltschaft Hamburg eine Schlüsselfigur im Cum-Ex-Skandal anklagte. Scholz soll sich als einer der ersten Zeugen im Untersuchungsausschuss der Hamburger Bürgerschaft zu dem Skandal äußern, er soll auch im April zum Wirecard-Skandal im Bundestagsuntersuchungsausschuss aussagen.
Blume attackierte auch die SPD als Koalitionspartner im Bund. „Wenn die SPD einen Lagerwahlkampf will, dann können wir gern einen Lagerwahlkampf führen“, sagte der CSU-Generalsekretär. Bei der SPD habe er an manchen Tagen das Gefühl, dass die Partei innerlich schon die Koalition aufgekündigt habe.
Blume widersprach im Anschluss an die interne Wahlanalyse der CSU Darstellungen, wonach der Wahlausgang in Baden-Württemberg bundesweite Signalwirkung für die Grünen habe. „Es gibt bei den Grünen einen Kretschmann-Effekt“, sagte Blume zum Erfolg von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Dies sei „natürlich, aber kein Signal für die Bundespolitik“.