Dänemark will trotz grünem Licht der EMA Astrazeneca-Vakzin vorerst nicht nutzen

Impfstoff - Bild: svetlaya via Twenty20
Impfstoff - Bild: svetlaya via Twenty20

Ungeachtet des grünen Lichts der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) will Dänemark den Corona-Impfstoff von Astrazeneca vorerst noch nicht wieder einsetzen. Es sollten zunächst die Entscheidung der EMA „und deren Auswirkung auf das dänische Impfprogramm“ geprüft werden, erklärte der Chef der Gesundheitsbehörde, Soren Brostrom. Zwar habe die EMA das Vakzin als „sicher und effektiv“ eingeschätzt, zugleich aber habe sie auch einen Zusammenhang mit gefährlichen Blutgerinnseln nicht ausgeschlossen.

In Dänemark werden den Angaben zufolge derzeit zehn Fälle von schweren Blutgerinnseln nach Astrazeneca-Impfungen untersucht, darunter ein Todesfall. Insgesamt erhielten mehr als 140.000 Dänen das Vakzin. Das Land hatte nach Berichten über die Blutgerinnsel in der vergangenen Woche als erstes Land in Europa die Impfungen mit Astrazeneca unterbrochen. 

Anschließend erließen mehrere weitere Länder, darunter Deutschland, einen Impfstopp. Viele von ihnen – auch Deutschland – haben inzwischen angekündigt, nach der EMA-Entscheidung die Impfungen mit Astrazeneca wieder aufzunehmen.

Die EMA hatte nach einer Sondersitzung am Donnerstag erklärt, der Nutzen des Impfstoffs beim Schutz vor einer Covid-19-Erkrankung überwiege „mögliche Risiken“. Einen Zusammenhang zwischen Impfungen mit Astrazeneca und seltenen, aber gefährlichen Blutgerinnseln im Gehirn konnte die Behörde aber „nicht endgültig“ ausschließen. Die Produktinformation für das Vakzin soll nun dementsprechend angepasst werden, um Patienten und Ärzte auf die möglichen Gefahren hinzuweisen. 

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