Der Chef des internationalen Lebensmittelkonzerns Danone, Emmanuel Faber, wird auf Druck von Aktionären entmachtet: Er soll die Verantwortung für das Tagesgeschäft verlieren, sobald ein neuer Konzernchef gefunden ist, wie der Verwaltungsrat von Danone am Montagabend am Hauptsitz in Paris mitteilte. Innerhalb eines Jahres hatte der Konzern ein Viertel seines Börsenwerts verloren.
Nach dem Beschluss soll Faber Verwaltungsrats-Vorsitzender des Konzerns bleiben. Besonders zwei Investmentfonds hatten Druck gemacht, ihn abzusetzen. Die Fonds Artisan Partners und Bluebell Capital Partners werfen dem 57-Jährigen Missmanagement in der Corona-Krise vor.
Im Corona-Jahr 2020 war der Umsatz von Danone um 6,6 Prozent auf 23,6 Milliarden Euro zurückgegangen. Der Verkauf von Trinkwasser in Flaschen brach sogar um mehr als 20 Prozent ein.
Faber war seit 2014 Generaldirektor bei Danone und seit 2017 Konzernchef. Er hat eine Umstrukturierung auf den Weg gebracht, die den Abbau von bis zu 2000 Stellen vorsieht.