Deutschland klettert im Weltglücksbericht auf Platz 13

Glücklich - Bild: jenni.heller via Twenty20
Glücklich - Bild: jenni.heller via Twenty20

Ihrem Glück kann offenbar selbst die Corona-Pandemie nichts anhaben: In einer Erhebung unter fast 150 Ländern haben sich die Finnen einmal mehr als die glücklichsten Menschen der Welt erwiesen. Sie eroberten den Spitzenplatz des im Auftrag der Vereinten Nationen erhobenen Weltglücksberichts (World Happiness Report) bereits zum vierten Mal; Deutschland verbesserte sich auf Rang 13.

Nach Finnland folgen auf den Plätzen zwei und drei Dänemark und die Schweiz. Überhaupt dominieren europäische Länder an der Spitze: Unter den Top Ten findet sich als einziges nicht-europäisches Land Neuseeland auf Platz neun. Deutschland erreicht seinerseits den 13. Platz, was einen Sprung nach vorn bedeutet: Im vergangenen Jahr wurde die Bundesrepublik noch auf Platz 17 geführt. Dagegen rutschte Großbritannien vom 13. auf den 17. Platz.

Am unglücklichsten sind die Menschen dem Bericht zufolge in Afghanistan, noch hinter Lesotho, Botsuana, Ruanda und Simbabwe. Auf den besten Rang der afrikanischen Länder kommt auf Platz 83 die Republik Kongo. Sie landet landet damit noch einen Platz vor China. Das glücklichste Land in Asien ist Taiwan (Rang 24).

Für die Erhebung im Auftrag der Vereinten Nationen wurden Einwohner von 149 Ländern zu ihrer Lebensqualität befragt. Zudem wurden verschiedene Indikatoren zugrunde gelegt wie das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, soziale Unterstützung, die Erwartung an gesunden Lebensjahren, die Abwesenheit von Korruption und die Möglichkeit zu freien Entscheidungen. 

Zusätzlich untersuchten die Autoren diesmal die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Befinden der Menschen. Die Auswirkungen sind demnach „eindeutig“: Im Vergleich der Daten von 2020 mit den Durchschnittswerten der Vorjahre stellt die Studie in etwa einem Drittel der Länder eine „signifikant höhere Häufigkeit negativer Emotionen“ fest.

Gleichzeitig aber nahmen in 22 Ländern die positiven Gefühle zu – womit die negativen Auswirkungen insgesamt geringer ausfielen als allgemein erwartet: „Überraschenderweise gab es im Durchschnitt keinen Rückgang des Wohlbefindens bei der Einschätzung des eigenen Lebens“, erklärte Co-Autor John Helliwell.

Eine mögliche Erklärung sei, dass die Menschen die Pandemie als eine „gemeinsame, äußere Bedrohung“ betrachteten, die alle treffe, und dass dies für „ein größeres Gefühl der Solidarität und der Zusammengehörigkeit“ gesorgt habe. Nach Auffassung von Helliwells Kollegen Jeffrey Sachs hat die Pandemie bestätigt, dass „wir mehr nach Wohlbefinden statt nach bloßem Wohlstand streben sollten“.

Das zeigt sich auch am Beispiel Finnlands. Der Spitzenplatz der 5,5 Millionen Finnen sorgte zuletzt immer wieder für Erstaunen. Die Alkoholismus- und Suizidrate war dort lange hoch, was auf die langen, dunklen Winter zurückgeführt wurde. Durch umfangreiche öffentliche Gesundheitsprogramme wurde die Rate inzwischen jedoch mehr als halbiert. 

Außerdem gebe es in Finnland einen „sehr hohen Gemeinsinn und viel gegenseitiges Vertrauen“, konstatierten die Autoren im diesjährigen Bericht. Dies habe „während der Pandemie geholfen, Leben und Lebensunterhalte zu schützen“.

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