EU will mit Washington über Lieferung von Impfstoff-Produkten verhandeln

Impfstoffe
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Die EU will mit den USA über die Lieferung von US-Produkten verhandeln, die für die Herstellung von Corona-Impfstoffen benötigt werden, aber strikten Exportbeschränkungen unterliegen. Wie die Nachrichtenagentur AFP am Samstag aus EU-Kreisen erfuhr, sind am Montag Beratungen zwischen dem EU-Impfstoffbeauftragten Thierry Breton und US-Corona-Koordinator Jeffrey Zients geplant. Ziel sei eine koordinierte Zusammenarbeit mit Washington, um Material-Engpässe bei europäischen Impfstoffproduzenten zu verhindern. 

Bei den Beratungen soll es unter anderem um spezielle Taschen für Impfstoff-Behältnisse gehen, die vor allem von US-Unternehmen in der EU sowie von europäischen Unternehmen in den USA hergestellt werden. Themen sollen außerdem Ampullen, Spritzen und sogenannte Lipid-Nanopartikel sein, die zur Verkapselung von mRNA-Impfstoffen benötigt werden. 

Impfstoff-Produkte können nur mit einer speziellen Genehmigung aus den USA ausgeführt werden. Ziel der Gespräche mit den USA sei nicht eine Veränderung dieser Regeln, sondern eine „Erleichterung und Beschleunigung“ des „behördlichen Prozederes“, hieß es aus den EU-Kreisen. „Wir handeln im Vorfeld. Wenn es soweit ist, dass die Impfstoffproduktion in Europa sich massiv erhöht, wollen wir sicher sein, dass alle Materialien da sind.“ Kein Gegenstand der Gespräche seien Lieferungen fertiger Impfstoffe, hieß es weiter.

Die von der EU eingeführten Exportbeschränkungen für Corona-Impfstoffe betreffen nur die fertigen Vakzine. Kürzlich wurde der Mechanismus erstmals genutzt, um die Ausfuhr von 250.000 in der EU produzierten Dosen des Astrazeneca-Impfstoffs nach Australien zu stoppen. 

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