Europäische Weltraumagentur startet Bewerbungsverfahren für neue Astronauten

Astronaut
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Wer in Corona-Zeiten von einer Reise möglichst weit weg träumt, kann sich seit Mittwoch bei der europäischen Weltraumagentur ESA als Astronaut bewerben. Kandidaten haben bis zum 28. Mai Zeit, um auf der Website jobs.esa.int ihre Bewerbung einzureichen, wie die ESA mitteilte. Bis Oktober 2022 werden dann vier bis sechs Kandidaten ausgewählt, die zu Astronauten ausgebildet werden.

Abgesehen von einem umfangreichen Fragebogen gehört auch ein Motivationsschreiben zu der Online-Bewerbung. Die Bewerber müssen außerdem einen Masterabschluss in Naturwissenschaften, Medizin, Informatik oder Ingenieurswissenschaften und mindestens drei Jahre Berufserfahrung in einem dieser Fachbereiche haben. 

Außerdem müssen sie fließend Englisch und eine weitere Fremdsprache sprechen und eine Bescheinigung eines Flugmediziners vorlegen, dass sie ausreichend fit sind. Gefragt ist zudem ein hohes Maß an sozialer Kompetenz und das Höchstalter liegt bei 50 Jahren.

Die Fähigkeiten der Kandidaten werden dann unter anderem mit Tests im kognitiven und technischen Bereich sowie Persönlichkeitstests unter die Lupe genommen. Auch medizinische Untersuchungen und Bewerbungsgespräche stehen auf dem Programm. Bei der letzten Ausschreibung 2008 waren sieben aus mehr als 8000 Bewerbern ausgewählt worden.

Parallel zu diesem Bewerbungsverfahren sucht die ESA zudem Astronauten mit bestimmten körperlichen Beeinträchtigungen wie Kleinwüchsigkeit oder einer Behinderung der Beine. Die Europäische Weltraumagentur will damit erstmals in der Geschichte der Menschheit sogenannte Para-Astronauten ausbilden.

Vorbild für behinderte und nicht-behinderte Bewerber hierzulande ist der als „Astro-Alex“ bekannte deutsche Astronaut Alexander Gerst. Er verbrachte 2014 und 2018 jeweils etwa ein halbes Jahr auf der Internationalen Raumstation ISS, bei seinem zweiten Einsatz übernahm er als erster Deutscher das Kommando auf der ISS.

Bei der Ankündigung der Ausschreibung neuer Astronauten-Posten im Februar hatte Gerst nicht verhehlt, dass die Ausbildung „lang und hart“ ist. Zugleich machte er Bewerbern aber auch Mut: Er selbst habe auch befürchtet, er habe „eh keine Chance, die suchen nur Supermänner und Superfrauen“, erzählte er.

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