Eurostat: Handel zwischen EU und Großbritannien im Januar eingebrochen

Symbolbild: Brexit
Symbolbild: Brexit

Der Warenhandel zwischen der EU und Großbritannien ist im ersten Monat nach dem Austritt der Briten aus dem europäischen Binnenmarkt eingebrochen. Die EU-Exporte nach Großbritannien sanken im Januar um 27,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie die Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag mitteilte. Die britischen Ausfuhren nach Europa reduzierten sich demnach sogar um 59,5 Prozent.

Die 27 EU-Staaten exportierten den Angaben zufolge Waren im Wert von 18 Milliarden Euro in den ehemaligen Mitgliedstaat. Die britischen Ausfuhren in die EU beliefen sich derweil auf 6,4 Milliarden Euro.

Die britische Statistikbehörde hatte vergangene Woche den Einbruch der Exporte in die EU mit 41 Prozent und den der Importe mit 29 Prozent beziffert. Die Unterschiede erklären sich durch Differenzen in der Methodik: Wegen der Brexit-Sonderregelung für Nordirland erfasst Eurostat den Handel mit der britischen Provinz nach eigenen Angaben anders als mit dem Rest des Vereinigten Königreichs.

Großbritannien war infolge des Brexit zum 1. Januar aus dem EU-Binnenmarkt und der Zollunion ausgeschieden. Zusätzliche Formalitäten und Aufschläge wirkten sich stark auf den Handel aus. Hinzu kamen Reisebeschränkungen und Auftragsverzögerungen wegen der Corona-Pandemie.

Wegen der Pandemie nahm auch der Handel mit anderen Ländern ab. Laut Eurostat sanken die EU-Importe aus Drittstaaten im ersten Monat des Jahres um 16,9 Prozent, während die Exporte um 10,8 Prozent zurückgingen. Insgesamt verzeichnete die EU im Januar einen Handelsbilanzüberschuss von 8,4 Milliarden Euro, verglichen mit einem Defizit von 2,2 Milliarden Euro im Vorjahresmonat.

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