Der bisherige Thüringer CDU-Bundestagsabgeordnete Mark Hauptmann, der sein Mandat wegen Korruptionsvorwürfen niedergelegt hat, war laut einem Bericht des MDR von Donnerstagabend zudem in Maskengeschäfte verwickelt. So habe er die Lieferung von 41.000 Schutzmasken an den Landkreis Sonneberg vermittelt.
Ob Hauptmann von dem Geschäft finanziell profitierte, war dem Bericht zufolge nicht klar, es gebe aber Hinweise auf Verbindungen des CDU-Politikers zu der betreffenden Firma. Zuvor lehnte demnach ein anderer thüringischer Landkreis ein ähnliches Angebot Hauptmanns ab, unter anderem weil dieser auf Lieferung gegen Vorkasse beharrt habe. Bislang waren Vorwürfe gegen Hauptmann bekannt gewesen, er habe Geld von ausländischen Regierungen angenommen, darunter aus Aserbaidschan. Hauptmann bestreitet die Vorwürfe.
In der Maskenaffäre geht es bisher vor allem um hohe Provisionszahlungen, welche die bisherigen Unionspolitiker Georg Nüßlein und Nikolas Löbel für die Vermittlung von Geschäften mit Schutzmasken erhalten hatten. Am Freitagabend endet eine von der Fraktionsspitze gesetzte Frist, bis zu der Unionsabgeordnete sich zu möglichen finanziellen Vorteilen aus pandemiebedingten Geschäften äußern müssen.
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) sagte der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Freitagsausgabe) zu der Maskenaffäre: „Wenn dabei einzelne Abgeordnete die Notlage ausgenutzt haben, um sich persönlich zu bereichern, ist das schlicht unanständig und mit dem Mandat nicht vereinbar.“