Geht weg wie warme Semmeln: Kloster verkauft online tonnenweise überschüssigen Käse

Reblochon - Bild: Pierre-Yves Beaudouin / Wikimedia Commons
Reblochon - Bild: Pierre-Yves Beaudouin / Wikimedia Commons

Weil sie aufgrund der Corona-Pandemie auf ihrem berühmten Reblochon-Käse sitzengeblieben sind, haben sich die Mönche des französischen Zisterzienser-Klosters Abbaye de Cîteaux eine eigene „Internet-Challenge“ gesetzt: Bis Dienstag wollten sie die 4000 zusätzlichen Käselaibe mit einem Gesamtgewicht von 2,8 Tonnen, die sich in ihrem Keller stapeln, loswerden. Schon wenige Stunden nach Beginn der „Herausforderung“ am Freitag hatten sie über zwei Drittel verkauft.

Die Pandemie hatte auch im Kloster für Absatzschwierigkeiten gesorgt, obwohl sein seit 1925 produzierter und preisgekrönter Reblochon normalerweise sehr begehrt ist. Aber wegen der Corona-Beschränkungen kämen weniger Kunden in den Klosterladen und auch die geschlossenen Restaurants bestellten keinen Käse mehr, sagte Bruder Jean-Claude der Nachrichtenagentur AFP. Die Verkäufe seien deshalb um fast 50 Prozent zurückgegangen.

„Was sollten wir machen“, sagte der für die Vermarktung des Käses zuständige Mönch mit einem breiten Lächeln. „Wir haben unseren Kühen erklärt, dass sie weniger Milch geben sollen, aber sie wollen das nicht verstehen.“ Und die Wände im überfüllten Keller ließen sich auch nicht verschieben. 

Deshalb kamen die 19 Mönche auf die Idee, ihren überschüssigen Kuhmilch-Käse mit der besonders feinwürzigen Note über das auf den Online-Verkauf von Kloster-Produkten spezialisierte Start-up „Divine Box“ (Göttliche Kiste) anzubieten. Ihr Ziel, die rund 2,8 Tonnen bis Dienstag loszuwerden, stellte sich als nicht besonders ehrgeizig heraus: Bei Verkaufsschluss am ersten Tag um Mitternacht waren nicht einmal mehr 800 Kilogramm übrig. 

Anzeige



Anzeige

Avatar-Foto
Über Redaktion des Nürnberger Blatt 44940 Artikel
Hier schreiben und kuratieren die Redakteure der Redaktion des Nürnberger Blatt