Golden Globes für „Nomadland“ und „Borat 2“

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Logo des Golden Globes

Kein Trubel auf dem Roten Teppich und trotzdem jede Menge Glamour: Zur Golden-Globes-Verleihung am Sonntag (Ortszeit) haben sich Filmstars aus aller Welt virtuell zuschalten lassen – und dabei den großen Auftritt nicht gescheut. Große Erfolge konnten das Filmdrama „Nomadland“ und der britische Schauspieler Sacha Baron Cohen für sich verbuchen. Leer ging die deutsche Jungschauspielerin Helena Zengel aus.

Der von der Kritik gefeierte Film „Nomadland“ von Regisseurin Chloé Zhao wurde mit dem Golden Globe als bestes Filmdrama ausgezeichnet. Damit erhielt in dieser Kategorie erstmals ein Film den begehrten Filmpreis, bei dem eine Frau Regie geführt hatte. Zhao erhielt zudem – als erst zweite Frau – den Golden Globe für die beste Regie. 

Im semi-fiktionalen Film „Nomadland“ spielt Oscar-Preisträgerin Frances McDormand eine Frau, die als Nomadin durch die USA fährt. In dem Drama kommen aber auch Menschen vor, die tatsächlich auf der Straße leben und ihren Lebensunterhalt mit Gelegenheitsjobs bestreiten. „Ich möchte vor allem den Nomaden danken, die ihre Geschichten mit uns geteilt haben“, sagte die 38-jährige Regisseurin Zhao in ihrer Dankesrede.

Einen doppelten Erfolg konnte auch Sacha Baron Cohen für sich verbuchen: Seine Satire „Borat Anschluss Moviefilm“ gewann den Preis als beste Komödie. Er selbst wurde für seine Verkörperung des fiktiven kasachischen Fernsehreporters Borat als bester Schauspieler in einer Komödie ausgezeichnet. 

Die zwölfjährige Berlinerin Helena Zengel, die mit ihrer Rolle in dem Western „Neues aus Welt“ an der Seite von Tom Hanks für Furore gesorgt hatte, ging in der Kategorie „Beste Nebendarstellerin“ leer aus. Diesen Preis gewann Hollywood-Star Jodie Foster für ihre Rolle in dem Terrorismus-Thriller „The Mauritanian“. 

Auch für die in der Sparte „Miniserie“ nominierte deutsche Serie „Unorthodox“ gab es letztlich keinen Preis. Zur besten Miniserie wurde das Schach-Drama „Damengambit“ gekürt, auch deren Hauptdarstellerin Anya Taylor-Joy erhielt einen der begehrten Golden Globes. Mehrere Preise gingen zudem an die Serie „The Crown“ über die britischen Royals.

Für ihre Schauspielleistungen ausgezeichnet wurden auch die Darstellerinnen Andra Day und Rosamund Pike: Day erhielt den Golden Globe als beste Schauspielerin in der Sparte Filmdrama für ihre Rolle in „The United States vs. Billie Holiday“. Pike wurde als beste Schauspielerin in einer Komödie für ihre Rolle als Betrügerin in der Thriller-Satire „I Care a Lot“ ausgezeichnet. 

Zu den emotionalsten Momenten der Zeremonie gehörte die posthume Verleihung des Golden Globes an Chadwick Boseman. Er wurde für seine Rolle im Blues-Drama „Ma Rainey’s Black Bottom“ als bester Schauspieler in der Kategorie Drama ausgezeichnet. „Er würde seinen Vorfahren danken und dass sie sich aufgeopfert haben“, sagte Bosemans Witwe Taylor Simone Ledward, die den Preis für den im vergangenen Jahr verstorbenen schwarzen Schauspieler entgegennahm.

Den Preis für den besten fremdsprachigen Film erhielt „Minari“, der sich mit der Geschichte einer koreanisch-stämmigen Familie in den USA befasst. Der britische Schauspieler Daniel Kaluuya erhielt den Preis als bester Nebendarsteller für seine Verkörperung des US-Bürgerrechtlers und Black-Panther-Anführers Fred Hampton im Film „Judas and The Black Messiah“.  

Die mangelnde Diversität in der Filmbranche schwebte wie ein Damoklesschwert über der 78. Golden-Globes-Verleihung. Zum Auftakt gingen die Moderatorinnen Tina Fey und Amy Poehler auch auf die Kritik an der intransparenten Zusammensetzung der Hollywood Foreign Press Association (HFPA) ein. Die rund 90 Journalisten, die der HFPA angehören, entscheiden über die Vergabe der Golden Globes. Die HFPA bestehe aus „rund 90 Journalisten – keiner von ihnen schwarz -, die in der Hoffnung auf ein besseres Leben jedes Jahr an filmbezogenen Presseausflügen teilnehmen“, kommentierte Fey.

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