Großbritannien verschiebt Importkontrollen für EU-Güter um sechs Monate

Regierung in London
Regierung in London

Großbritannien verschiebt die Einführung der Importkontrollen für Güter aus der EU um ein halbes Jahr. Die Regierung in London erklärte am Donnerstag, sie reagiere damit auf Sorgen der Wirtschaft, die wegen der Corona-Pandemie vor beispiellosen Herausforderungen stehe. Den Importeuren solle mehr Zeit gegeben werden, um „wieder auf ihre Füße zu kommen“, bevor die neuen Regelungen ab Oktober schrittweise in Kraft treten, sagte Brexit-Minister David Frost.

Großbritannien hatte zum 1. Januar den EU-Binnenmarkt und die Zollunion verlassen. Anders als die EU sah London für die Einführung der neuen Import-Regelungen einen Stufenplan vor. Die Umsetzung der einzelnen Schritte wird nun aber um sechs Monate verschoben. 

So greifen die neuen Regeln für die Einfuhr von Produkten tierischen Ursprungs erst ab Oktober. Vollständige Zollkontrollen sollen Anfang 2021 eingeführt werden, wobei die Kontrollen von lebenden Tieren und pflanzlichen Produkten erst ab März 2022 vorgesehen sind.

Britische Unternehmen hatten zu Jahresbeginn über Schwierigkeiten im Handel mit der EU geklagt. Nach Angaben der britischen Regierung lag das Handelsvolumen im Februar aber wieder auf „normalem“ Niveau. 

Anders als die Übergangsregelungen bei der Einfuhr britischer Waren nach Nordirland, deren Verlängerung London kürzlich einseitig beschlossen und damit Protest auf EU-Seite ausgelöst hatte, liegen die Einfuhrkontrollen auf britischem Boden allein in britischer Zuständigkeit.

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