Grünen-Politikerin Keller hofft auf „klares Signal“ der EMA zu Astrazeneca

Ska Keller - Bild: Heinrich-Böll-Stiftung/Stepahn Roehl/CC BY-SA 2.0
Ska Keller - Bild: Heinrich-Böll-Stiftung/Stepahn Roehl/CC BY-SA 2.0

Die Ko-Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europaparlament, Ska Keller, hofft auf ein „klares Signal“ der EU-Arzneimittelbehörde (EMA) bezüglich der Sicherheit des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca. „Wir haben ein großes Problem, wenn dieses Vakzin nicht genutzt werden kann“, sagte Keller am Donnerstag im RBB-Inforadio. „Natürlich muss es aber auch sicher sein.“

Nach Berichten über das Auftreten schwerer Blutgerinnsel bei einigen Geimpften hatten Deutschland und mehrere weitere europäische Staaten die Impfungen mit dem Vakzin des britisch-schwedischen Herstellers vorerst gestoppt. Die EMA hielt zunächst an ihrer positiven Risikobewertung des Mittels fest, setzte aber für Donnerstag eine Sondersitzung an, um eine überarbeitete Empfehlung abzugeben.

Kellers Fraktionskollege Sven Giegold warf der Bundesregierung vor, mit ihrem Impfstopp „vorgeprescht“ zu sein und die „Impfverwirrung“ in Europa anzuheizen. „Deutschlands Entscheidung hat einen Dominoeffekt befördert“ und das Vertrauen in den Astrazeneca-Impfstoff „stark beschädigt“, sagte der Grüne der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Wegen einer sehr geringen Fallzahl von Nebenwirkungen gerate derzeit die komplette europäische Impfkampagne ins Stocken.

In der EU ist der Astrazeneca-Impfstoff seit Ende Januar für Menschen ab 18 Jahren zugelassen. Es war der dritte Corona-Impfstoff, der eine EU-weite Zulassung erhielt. Er ist günstiger und leichter lagerbar als die beiden zuvor zugelassenen Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna und spielt in den Impfplänen vieler Länder eine entsprechend große Rolle.

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