Habeck sieht Corona-Schnelltests als Weg zu mehr Öffnung

Robert Habeck - Bild: BÜNDNIS 90/Die Grünen
Robert Habeck - Bild: BÜNDNIS 90/Die Grünen

Grünen-Chef Robert Habeck sieht im massenhaften Einsatz von Corona-Schnelltests eine Chance, trotz der schwierigen Pandemie-Lage wieder mehr Öffnung zu ermöglichen. Wenn dadurch klar sei, dass jemand zumindest aktuell nicht ansteckend ist, dann könne dies einen „differenzierten Weg zwischen pauschalem Lockdown und Lockerung“ bedeuten, sagte Habeck am Montag in Berlin. Generell mahnte er allerdings angesichts der hohen Infektionszahlen weiter zur Vorsicht.

Habeck verwies auf die Debatte um die Aufhebung von Einschränkungen für Geimpfte. Die Frage danach stelle sich vermehrt, seit es deutliche Hinweise darauf gebe, dass diese auch in der Regel keine Infektionen übertragen. Das Problem sei jedoch, dass bislang der Impfstoff nur für wenige Menschen ausreiche. Hier könnten die Schnelltests eine weitere Möglichkeit sein, „dass man wieder teilnimmt am öffentlichen Leben“.

Dies sei wichtig, weil einerseits wegen des vermehrten Auftretens von Mutanten generelle Lockerungen „nur sehr vorsichtig und nur regional erfolgen“, könnten, andererseits aber die lange Zeit der Schließung immer mehr zur gesellschaftlichen Belastung werde. In dieser Situation böten die Schnelltests „ein weiteres Kriterium für Sicherheit“ und für eine „Gleichbehandlung von Getesteten mit schon Geimpften“. Der Test-Nachweis könne per App erfolgen.

Habeck drängte zudem darauf, die Impfungen rascher voranzutreiben. Angesichts des Hochlaufs der Produktion der Vakzine sei es nicht mehr erforderlich, die Hälfte der Impfdosen zunächst für Zweitimpfungen zurückzuhalten. Die Kapazitäten der Impfzentren sollten erweitert, Haus- und Betriebsärzte baldmöglichst einbezogen werden. 

Auch solle es eine breite Kampagne für mehr Akzeptanz des Impfstoffs von Astrazeneca geben, forderte der Grünen-Vorsitzende. Wer dieses Präparat dann trotzdem verweigere, „der muss sich wieder hinten anstellen“. Weiter drängte er mit Blick auf das Bund-Länder-Spitzengespräch am Mittwoch auf bundesweit einheitliche Regeln.

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