Indien tritt bei Export von Corona-Impfstoff auf die Bremse

Impfung
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Der Export von Corona-Impfstoff aus Indien in ärmere Länder ist ins Stocken geraten. Die für März und April vorgesehenen Lieferungen für die Covax-Initiative verzögerten sich, sagte ein Sprecher der Impfallianz Gavi am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Wegen des großen Bedarfs in Indien würden für die vom Impfstoffhersteller Serum Institute of India (SII) produzierten Vakzine derzeit keine Exportgenehmigungen ausgestellt. 

Das Serum Institute mit Sitz in Pune im Westen Indiens produziert den Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmaunternehmens Astrazeneca. Es beliefert sowohl den heimischen Markt als auch die internationale Covax-Initiative, die eine faire weltweite Verteilung von Corona-Impfstoffen erreichen will. Geleitet wird Covax gemeinsam von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Gavi und dem Bündnis Cepi zur Impfstoffforschung.

Bislang hat Indien 60 Millionen Impfdosen in 76 Länder exportiert. Wegen des gestiegenen Bedarfs in dem Land mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern geraten die Lieferungen ins Ausland nun aber ins Stocken, sagte der Gavi-Sprecher. Es liefen Gespräche mit der indischen Regierung, um so schnell wie möglich die geplanten Lieferungen im Rahmen der Covax-Initiative zu ermöglichen. 

Der Sprecher verwies darauf, dass das zwischen Gavi und dem SII geschlossene Abkommen auch eine finanzielle Unterstützung zum Ausbau der Produktionskapazitäten umfasse. Die indische Regierung und das Serum Institute waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

In Indien waren die Corona-Beschränkungen in den vergangenen Monaten schrittweise gelockert worden. Hochzeiten, religiöse Feiern und Sportveranstaltungen wurden wieder erlaubt. Nach einem Rückgang der Neuinfektionen im Dezember und Januar verschlechterte sich die Lage in den vergangenen Wochen aber wieder. Am Donnerstag meldeten die Behörden fast 54.000 neue Corona-Fälle. Mit insgesamt fast 11,8 Millionen Infektionen liegt Indien im weltweiten Vergleich hinter den USA und Brasilien auf dem dritten Platz. Mehr als 160.000 Infizierte starben.

Die indische Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende Juli 300 Millionen Menschen zu impfen. Das indische Impfprogramm liegt aber weit hinter dem Zeitplan, was vor allem an einer geringen Impfbereitschaft in der Bevölkerung liegt. Seit Beginn der Impfkampagne im Januar haben erst 53 Millionen Menschen eine Injektion bekommen, hauptsächlich Mitarbeiter des Gesundheitswesens und anderer sensibler Bereiche. 

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