Johnson verteidigt Astrazeneca-Impfstoff als „sicher“ und „extrem wirksam“

Boris Johnson - Bild: Andrew Parsons / No 10 Downing Street
Boris Johnson - Bild: Andrew Parsons / No 10 Downing Street

Nach der Aussetzung der Astrazeneca-Impfungen in Teilen Europas hat der britische Premierminister Boris Johnson das in seinem Land schon millionenfach verwendete Corona-Vakzin als „sicher“ bezeichnet. „Dieser Impfstoff ist sicher und wirkt extrem gut“, schrieb Johnson in einem am Dienstag veröffentlichten Beitrag für die „Times“. Er werde an zahlreichen Orten „von Indien bis zu den USA ebenso wie in Großbritannien hergestellt“ und auf der ganzen Welt eingesetzt. 

Deutschland sowie Frankreich, Italien, Spanien, Slowenien, Portugal und Lettland hatten am Montag verkündet, den Einsatz des Astrazeneca-Vakzins wegen der Berichte über schwere Blutgerinnsel in zeitlichem Zusammenhang mit einer Impfung auszusetzen. Am Dienstag zog auch Schweden nach. Zuvor hatten schon mehrere andere europäische Länder diese Maßnahme ergriffen. Astrazeneca und Medizinexperten in Großbritannien verweisen aber darauf, dass es keine Belege dafür gebe, dass die Impfung ursächlich für die Blutgerinnsel sei. 

Der Corona-Impfstoff wurde von Astrazeneca in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford entwickelt. In Großbritannien wurden inzwischen mehr als elf Millionen Dosen des Vakzins verabreicht, Berichte über schwere Nebenwirkungen liegen bislang nicht vor.

Johnson verwies auch auf die strengen Zulassungsverfahren der britischen Arzneimittelbehörde MHRA. Diese sehe keinerlei Anlass dafür, die Impfungen mit Astrazeneca auszusetzen, sagte der britische Premierminister am Montag zu Journalisten.

Auch die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) hatte am Montag vorerst an ihrer Bewertung des Corona-Impfstoffes von Astrazeneca festgehalten. Bisher gebe es keine Hinweise darauf, dass das Mittel ein ernstes Gesundheitsrisiko darstelle, hieß es. Für Donnerstag plant die EU-Behörde eine Sondersitzung zum Astrazeneca-Vakzin. Beim Beratergremium der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Impfstoffsicherheit standen Beratungen zum Astrazeneca-Impfstoff bereits am Dienstag auf der Tagesordnung.

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