Inmitten der Debatte über mögliche Nebenwirkungen des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca will Kanada die Verwendung des Vakzins ausweiten. Das nationale Beratungskomitee für Impfungen (Naci) empfahl am Dienstag, den Impfstoff auch für Menschen ab 65 Jahren einzusetzen. Bislang galt die Empfehlung nur für 18- bis 64-Jährige, da für ältere Menschen nicht genügend Daten aus klinischen Tests vorlagen.
Die nun erweiterte Empfehlung begründete das kanadische Beratungsgremium mit drei aktuellen Studien aus Großbritannien. Diese hätten gezeigt, dass der Impfstoff bei Senioren „sicher und wirksam ist und insbesondere vor schweren Krankheitsverläufe“ schütze.
Deutschland und zahlreiche andere EU-Länder hatten den Einsatz des Astrazeneca-Vakzins wegen der Berichte über das Auftreten schwerer Blutgerinnsel nach einer Impfung ausgesetzt.
Astrazeneca und Medizinexperten in Großbritannien verweisen aber darauf, dass es keine Belege dafür gebe, dass die Impfung ursächlich für die Blutgerinnsel sei. Auch die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) stellte sich am Dienstag hinter das Corona-Vakzin. Sie sei immer noch „zutiefst überzeugt“ von den Vorteilen des Astrazeneca-Impfstoffs im Kampf gegen die Pandemie, erklärte die EMA.