Ein Großteil der medizinischen Behandlungen mit cannabishaltigen Arzneimitteln erfolgt einem Kassenbericht zufolge „außerhalb gut geprüfter und zugelassener Anwendungsbereiche“. Die größte deutsche Betriebskrankenkasse BKK Mobil Oil ermittelte in Zusammenarbeit mit der Universität Bremen laut Mitteilung vom Mittwoch, dass die seit 2017 bewilligten Anträge für eine Behandlung mit cannabishaltigen Medikamenten überwiegend bei Diagnosen erfolgten, „in denen eine Reihe von Studien gezeigt haben, dass THC-haltige Medikamente im Mittel keine relevante Schmerzlinderung erzeugt“.
Demnach steigerten sich die Ausgaben der BKK Mobil Oil für Cannabinoide seit der Legalisierung im Jahr 2017 um mehr als das Fünffache. Trotz der Verfügbarkeit standardisiert hergestellter Cannabisprodukte entfielen dabei laut dem Bericht 62 Prozent der Leistungsausgaben im Jahr 2019 auf unverarbeitete Cannabisblüten. Diese sind laut der Kasse in Großbritannien, Österreich und der Schweiz aufgrund möglichen Missbrauchs als Rauschmittel eingestuft.