Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, sieht die Haus- und Fachärzte nicht wie von der Bundesregierung geplant im April mit den Corona-Impfungen starten. Auf die Impfressourcen könne „wohl erst im Mai in Arztpraxen zurückgegriffen werden“, sagte Gassen am Donnerstag im ZDF-„Morgenmagazin“. Es fehle an Impfstoff. Außerdem habe die Regierung entschieden, vorerst die Menschen prioritär weiter in Impfzentren zu immunisieren.
„Fünf Millionen Impfungen pro Woche sind in Arztpraxen ohne große Anstrengung machbar“, sagte der KBV-Vorstandsvorsitzende. Voraussetzung sei, dass diese Impfstoffmengen verfügbar seien. „Dann wären 50.000 oder 100.000 Praxen im Impfprozess beteiligt. Das können sogar mehr werden“, stellte Gassen in Aussicht.
Nach Beratungen im Bundesgesundheitsministerium am Mittwoch hieß es, die Corona-Impfungen in den Hausarztpraxen könnten routinemäßig wohl erst Mitte April starten. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder hatten in ihren Corona-Beratungen vergangene Woche noch einen Impfstart in den Praxen Anfang April anvisiert.