Gut ein Jahr vor der umstrittenen Fußball-Weltmeisterschaft in Katar hat die Regierung des Landes den Mindestlohn deutlich erhöht. Alle Vollzeit-Beschäftigten sollen laut einer Gesetzesänderung des Arbeitsministeriums ab Samstag einen monatlichen Lohn von 1000 Rial (230 Euro) erhalten, wie die staatliche Nachrichtenagentur QNA berichtete. Bislang hatte der Mindestlohn bei 750 Rial im Monat gelegen. Arbeitgeber müssen nun zudem für eine Unterkunft und Lebensmittel aufkommen.
Der Mindestlohn in Katar gilt für alle Arbeitnehmer, dürfte aber vor allem Arbeitern aus dem Ausland zugute kommen. Nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation sind von der Erhöhung rund 400.000 Arbeiter betroffen. Die Nichtregierungsorganisation Migrant Rights kritisierte den neuen Mindestlohn aber als weiterhin zu niedrig. Er entspreche nicht den hohen Lebenshaltungskosten in dem Land.
Mit Blick auf die Fußball-WM im kommenden Jahr hat Katar eine Reihe von Reformen im Arbeitsrecht angestoßen. Zur Vorbereitung des Sportereignisses sind zahlreiche ausländische Arbeiter ins Land geholt worden. Nichtregierungsorganisationen kritisieren deren Behandlung in Katar scharf.