Kommunen könnten durch Greensill-Schließung halbe Milliarde Euro verlieren

Logo der Greensill Bank - Bild: Kconsulting87, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Logo der Greensill Bank - Bild: Kconsulting87, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Wegen der Schließung der Bremer Greensill Bank durch die Finanzaufsicht könnten rund 50 deutsche Kommunen insgesamt eine halbe Milliarde Euro verlieren. Das berichtete die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf Branchenkreise. Das Portal tagesgeldvergleich.net, das selbst Anlagen empfiehlt, veröffentlichte bereits eine erste Liste mit betroffenen Kommunen. Dort waren bis Sonntag neben dem Land Thüringen 27 Kommunen aufgeführt, die zusammen 303,2 Millionen Euro bei Greensill angelegt hatten.

Thüringen könnte demnach 50 Millionen Euro verlieren, die Stadt Monheim am Rhein 38 Millionen Euro und das hessische Eschborn 35 Millionen Euro. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hatte Anfang März ein Moratorium über die Greensill Bank angeordnet und die Bank damit für den Kundenverkehr geschlossen. Die Finanzaufsicht begründete diesen Schritt mit einer „drohenden Überschuldung“ der Bank.

Die Greensill Bank ist ein deutscher Ableger des gleichnamigen britischen Finanzinstituts, das in Schieflage geraten ist. Während Einlagen von Sparern bis 100.000 Euro im Rahmen der gesetzlichen Einlagenversicherung abgesichert sind, gilt das für Einlagen von Kommunen seit einigen Jahren nicht mehr.

„Man sollte erwarten, dass sich die Städte des Risikos bewusst sind“, sagte Tobias Hentze, Experte für Steuer- und Finanzpolitik beim Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) der Zeitung. Es sei auch nicht die Aufgabe einer Kommune, Kapital aufzubauen.

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