Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat schnellstmögliche Corona-Impfungen für die gesamte Bevölkerung an der Grenze zu Tschechien gefordert. „Wir werden dort nicht erfolgreich sein mit den bisherigen Regeln“, sagte Kretschmer am Donnerstag im ZDF-„Morgenmagazin“ und forderte eine „Brandmauer“ gegen die hohen Infektionszahlen in dem Nachbarland. Andernfalls könne sich das erhöhte Infektionsgeschehen in den Grenzregionen auf ganz Deutschland auswirken.
Dieses Infektionsgeschehen mache ihm mittlerweile nicht nur in sächsischen Regionen wie dem Vogtland, sondern auch in Thüringen „große Sorge“, sagte Kretschmer weiter. Es sei „keine Option“, dass Schulen und Geschäfte in den betroffenen Landkreisen geschlossen blieben. Für die Impfungen in den Grenzregionen will das Bundesgesundheitsministerium mit einer Änderung der Impfverordnung den Weg ebnen.
Für die Corona-Impfungen seien die Impfzentren vorerst noch „der erste Weg“, sagte der sächsische Regierungschef. Sobald genügend Impfstoff vorhanden sei, müssten aber auch „die Arztpraxen dazu kommen“. Zwar wollte Kretschmer den Menschen in dieser Hinsicht „nicht falsche Hoffnungen machen“ und mahnte zur Geduld. Immerhin aber steige das Impftempo: „Im Mai, im Juni wird sich die Situation grundlegend verändert haben“, erwartete Kretschmer.