Laschet fürchtet Rückschlag für Impfkampagne durch Astrazeneca-Stopp

Armin Laschet - Bild: Land NRW
Armin Laschet - Bild: Land NRW

CDU-Chef Armin Laschet fürchtet durch den Stopp der Astrazeneca-Impfungen einen Rückschlag für die Impfkampagne. „Das wird viele Strategien wieder verändern“, sagte Laschet am Montagabend im ZDF. „Wir haben darauf gesetzt, dass wir jetzt sehr schnell sehr breit impfen“, sagte er weiter. Und nun sei der Impfstoff „nicht mehr da, jedenfalls nicht in den nächsten Tagen“. Darauf müsse die Politik reagieren. 

In einer Telefonschalte wollten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten am Mittwochabend „überlegen, wie werden wir mit dem Impfen besser“, sagte Laschet. Er betonte, dass die Aussetzung der Astrazeneca-Impfungen aus wissenschaftlichen Gründen erfolgt sei und nicht aus politischen.

CSU-Chef Markus Söder sprach sich dafür aus, den Impfstoff von Astrazeneca nach einer wissenschaftlichen Überprüfung für alle Impfwilligen freizugeben. Er gehe nicht davon aus, dass die Impfungen mit dem Präparat dauerhaft ausgesetzt blieben, sagte Söder am Abend in der ARD. Bei Astrazeneca sollten die Vorgaben der Priorisierungsgruppen nicht gelten – jeder, der den Impfstoff wolle, solle ihn auch bekommen.

Laschet forderte die Bundesregierung im ZDF abermals auf, im Management der Corona-Krise besser zu werden. „Es ist sehr vieles auch falsch gelaufen, auch im Gesundheitsministerium“, sagte Laschet mit Blick auf Probleme bei Schnelltests und beim Impfen. „Da ist auch manche Panne passiert, ohne Zweifel.“ Es wehre sich aber dagegen, „einem Einzelnen die Schuld zu geben“, sagte Laschet mit Blick auf Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

Der CDU-Chef verteidigte zudem die Entscheidung von Bund und Ländern, trotz steigender Inzidenzzahlen Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen zuzulassen. Laschet verwies auf „Schäden für Kinder und Jugendliche“ durch die Schließung von Schulen und Kitas und auf Existenzsorgen von Menschen und Unternehmen: „Suizidfälle nehmen zu“, sagte er. „Das sind auch Schäden, die tauchen in keiner RKI-Statistik auf.“

Nach Hinweisen auf mögliche Nebenwirkungen waren die Corona-Impfungen mit dem Impfstoff von Astrazeneca am Montag auch in Deutschland vorerst gestoppt worden. Nach neuen Meldungen von Thrombosen der Hirnvenen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung in Deutschland und Europa hält das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) weitere Untersuchungen für notwendig, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Montag mitteile.

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