Lindner fordert nach Astrazeneca-Stopp raschen Impfgipfel

Christian Lindner - Bild: Achim Melde/Bundestag
Christian Lindner - Bild: Achim Melde/Bundestag

FDP-Chef Christian Lindner hat die Bundesregierung nach dem vorläufigen Stopp der Astrazeneca-Impfungen aufgefordert, rasch einen Impfgipfel zur Beratung über das weitere Vorgehen einzuberufen. „Es ist eine sehr dramatische Entscheidung der Bundesregierung, das Impfen auszusetzen“, sagte Lindner am Dienstag in Berlin. „Deshalb wäre es wichtig, auf einem Impfgipfel über diese Entscheidung zu sprechen – mit dem Hersteller, mit Wissenschaftlern, mit dem Bereich der niedergelassenen Ärzte.“ Denn nicht zu impfen, sei ebenfalls ein Risiko, sagte der Liberale.

Ursprünglich hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefinnen und -chefs der Länder vereinbart, am Mittwochabend über den Fortgang der Impfkampagne zu beraten. Dieses Gespräch wurde aber verschoben, um die Entscheidung der EU-Arzneimittelbehörde (EMA) über mögliche Risiken des Astrazeneca-Präparats abzuwarten. 

Das Bundesgesundheitsministerium hatte die Nutzung des Impfstoffs am Montag sicherheitshalber ausgesetzt – Grund sind Berichte über schwere Blutgerinnsel in zeitlichem Zusammenhang mit einer Impfung.

Lindner forderte, nun „sehr genau abzuwägen, ob die Aussetzung verantwortbar ist – ich habe Zweifel“. Es dürfe nicht „zu einer dauerhaften Impfverzögerung kommen, denn davon hängt die Verhinderung enormen sozialen und wirtschaftlichen Schadens in unserem Land ab“, sagte der FDP-Chef. 

„Wir sind in großer Sorge wegen der aktuellen Entscheidung, dass wir viele Wochen verlieren könnten, wo das Impfen doch das Versprechen war, dass es in unserem Land wieder schrittweise zu mehr Normalität kommt“, fügte er hinzu. 

Zudem kritisierte Lindner, dass es immer noch keine Klarheit darüber gebe, wann tatsächlich die Corona-Impfungen bei niedergelassenen Ärzten starten könnten. „Hier bahnt sich ein erneutes sehr dramatisches Managementversagen der Regierung an.“ Lindner forderte daraus politische Konsequenzen: „Wir brauchen insgesamt eine neue Bundesregierung.“

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