Lindner fordert vor neuem Corona-Gipfel regional abgestufte Vorgehensweise

Christian Lindner - Bild: Achim Melde/Bundestag
Christian Lindner - Bild: Achim Melde/Bundestag

Vor dem neuerlichen Bund-Länder-Gipfel zur Corona-Lage hat sich FDP-Bundeschef Christian Lindner für eine regional abgestufte Vorgehensweise bei etwaigen Maßnahmenverschärfungen ausgesprochen. Es gebe keinen Zweifel daran, dass die Pandemie-Situation aktuell „gefährlich“ sei, betonte der Oppositionspolitiker am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“. Eine erneute Verlängerung eines pauschalen und flächendeckenden „scharfen Lockdowns“ überzeuge ihn aber nicht.

Die wirtschaftlichen und sozialen Risiken dieser Strategie seien inzwischen „mindestens genauso groß“ wie die Gefahren durch das Virus selbst, argumentierte Lindner. Maßstab für Lockerungen oder Verschärfungen solle aus Sicht der FDP vielmehr das regionale Pandemiegeschehen sein. Eine alleinige Orientierung am Inzidenzwert 100 überzeuge ihn ebenfalls nicht mehr. Auch die Lage in den Krankenhäusern und Details der Infektionsdynamik müssten bewertet werden, ergänzte Lindner.

Kombiniert werden müsse dies dringend mit einer Beschleunigung der Impfkampagne und flächendeckenden Corona-Tests, insbesondere an Schulen. Dazu komme der Einsatz von Hygienekonzepten als ein weiterer Baustein, sagte der FDP-Chef. All das erlaube „in der Summe“ ein regional differenziertes Vorgehen ohne Komplett-Lockdown.

In der Diskussion um den Umgang mit Mallorca-Reisen während der aktuellen Pandemie sprach sich Lindner für eine Testpflicht für Rückkehrer aus. „Das kann man verlangen“, sagte er. Dies sei eine Frage der Verantwortung. Die FDP sei für den flächendeckenden Einsatz von Tests. Das gelte „auch an den Flughäfen natürlich“.

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