Madrid legt Corona-Hilfsfonds mit elf Milliarden Euro für Unternehmen auf

Flagge von Spanien
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Die spanische Regierung hat am Freitag einen Corona-Hilfsfonds im Umfang von elf Milliarden Euro aufgelegt, die in erster Linie dem Tourismus-Sektor zugute kommen sollen und nicht zurückerstattet werden müssen. „Es geht darum, möglichen Problemen der Zahlungsfähigkeit der Unternehmen zuvorzukommen“, sagte Wirtschaftsministerin Nadia Calviño bei der Vorstellung des Plans. 

Seit dem Beginn der Corona-Krise hatte Spaniens von dem sozialistischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez geführte Regierung vorzugsweise auf staatlich garantierte Kredite und Hilfszahlungen für Teilzeitarbeit gesetzt. Zuletzt machten die Interessenorganisationen aus Tourismus und Hotelgewerbe zunehmend Druck auf die Regierung. Sie verwiesen darauf, dass bereits tausende Betriebe hätten schließen müssen und forderten sie Direkthilfen, um ihre Fixkosten finanzieren zu können.

Calviño sagte, in dem Hilfsfonds seien sieben Milliarden Euro für Zahlungen an kleine Unternehmen und Freiberufler vorgesehen, die nicht zurückgezahlt werden müssten. So solle eine „zu große Verschuldung von lebensfähigen Unternehmen“ vermieden werden. Für einzelne Unternehmen könne es Zahlungen zwischen 3000 und 200.000 Euro geben, wenn die Betroffenen im vergangenen Jahr einen Einkommensverlust von mehr als 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr verkraften mussten.

Im Einzelnen nannte Calviño den Ausgleich von Zahlungen, die seit März 2020 für Lieferanten, Wasser und Strom sowie Löhne und Mieten angefallen seien. Zwei Milliarden Euro sind speziell für die Kanarischen Inseln und die Balearen vorgesehen, die besonders stark von den Einnahmen aus dem Tourismus abhängig sind.

Der Chef des Hotellerie-Verbandes, José Luis Yzuel, nannte die in Aussicht gestellten Hilfen „unzureichend“. Außerdem kämen sie zu spät, weil bereits „mehr als 100.000 Betriebe“ geschlossen worden seien. Bislang hatte die Regierung wegen der hohen Belastung des Staatshaushalts auf staatliche garantierte Kredite für die von der Corona-Krise besonders stark betroffenen Unternehmen gesetzt. Für Kurzarbeit und für Freiberufler wurden bereits 40 Milliarden Euro ausgezahlt. Das Bruttoinlandsprodukt Spaniens ging im vergangenen Jahr um elf Prozent zurück.

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