Die Maschinenbaubranche hat vor immensen Kosten im Zusammenhang mit einem Produktionsstopp am Gründonnerstag gewarnt. Die Entscheidung von Bund und Ländern, den Gründonnerstag zu einem zusätzlichen Ruhetag zu machen, stelle die Firmen vor „große organisatorische Herausforderungen“, denn dringende Produktionsprozesse würden gestoppt und Arbeitspläne „kurzfristig über den Haufen geworfen“, kritisierte der Branchenverband VDMA am Dienstag. Zugleich verursache dies hohe Kosten.
Es sei außerdem nicht klar, was ein Tag Stillstand in der Industrie bringe. „Um die finanziellen Belastungen aber in Grenzen zu halten, muss die Politik ihre Entscheidung so umsetzen, dass am Gründonnerstag Betriebsurlaub genommen werden kann“, forderte der VDMA.
Die deutsche Möbelindustrie bezeichnete es als „zutiefst wirtschaftsfern und inakzeptabel“, den Gründonnerstag und den Karsamstag zu arbeitsfreien Tagen zu erklären. Durch den kurzfristigen Wegfall dieser Produktionstage würden die Fertigungs- und Lieferketten erheblich beeinträchtigt, was einen entsprechenden wirtschaftlichen Schaden nach sich ziehe, erklärten die beiden Verbände VDM und VHK.
Vernetzte und international tätige Industrieunternehmen könnten „nicht mal eben nach Belieben an- oder ausgeschaltet werden“, hieß es weiter. Ähnlich äußerten sich die Unternehmerverbände Niedersachsen. Die Produktion könne „nicht überall“ einfach runter- und wieder hochgefahren werden.
Bund und Länder hatten in der Nacht zu Dienstag einen Oster-Lockdown beschlossen: In der kommenden Woche soll das öffentliche Leben in Deutschland ab Donnerstag für fünf Tage weitgehend heruntergefahren werden.