Der frühere australische Finanzminister Mathias Cormann ist zum neuen Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ernannt worden. Wie die OECD am Montag mitteilte, wird Cormann am 1. Juni den Mexikaner Angel Gurria ablösen. Die Amtszeit des OECD-Generalsekretärs beträgt fünf Jahre. Corman wird der erste OECD-Generalsekretär aus dem Asien-Pazifik-Raum sein.
Der 50-jährige Cormann hatte sich am Freitag mit knapper Mehrheit gegen die Schwedin Cecilia Malmström, eine frühere EU-Kommissarin, durchgesetzt. Der OCED mit Hauptsitz in Paris gehören 37 Länder an, neben Deutschland und anderen EU-Ländern sind das unter anderem die USA, Japan, Israel, die Türkei und Mexiko. Die OECD-Staaten verzeichnen zusammen 60 Prozent des Welt-Brutto-Inlands-Produkts.
Cormann wurde im deutschsprachigen Teil Belgiens geboren. Er ist studierter Jurist und spricht fließend Englisch, Französisch, Flämisch und Deutsch. Nach dem Studium wanderte er Mitte der 90er Jahre nach Australien aus.
Die OECD verfasst jährlich rund 500 internationale Berichte von der Flüchtlingspolitik bis hin zu Konjunkturprognosen. Auf OECD-Ebene wird auch über strittige Themen wie eine internationale Digitalsteuer verhandelt.